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Nach knapper Niederlage: Anna Miggou ist Vize-Europameisterin

EM in Gaziantep - vierter Tag: Jasmin Jüttner freut sich über die Bronzemedaille. Madeleine Schröter fehlen zwei Sekunden zum Podest-Platz - und Florian Haas muss die Klasse seines Kontrahenten anerkennen. Horne: "Team hat sich sehr gut präsentiert."

Nach knapper Niederlage: Anna Miggou ist Vize-Europameisterin

WKF- und EKF-Vize Wolfgang Weigert (links) neben Anna Miggou und der neuen Europameisterin Ingrida Suchankova 

Der Final-Tag bei der Europameisterschaft in Gaziantep (Türkei) hätte für den Deutschen Karate Verband nicht unglücklicher beginnen können: Im ersten Kampf mit deutscher Beteiligung hatte Madeleine Schröter in der Gewichtsklasse -68 Kilogramm nach dem 5:5 gegen Alizee Agier aus Frankreich nur knapp die Bronzemedaille verpasst, danach hatte sich Anna Miggou im Finale der Gewichtsklasse -61 Kilogramm der Slowakin Ingrida Suchankova knapp mit 1:2 geschlagen geben müssen.

Bei der Siegerehrung konnte Miggou jedoch schon wieder lächeln - trotz der verpassten Chance auf den EM-Titel. Vom WKF- und EKF-Vizepräsidenten Wolfgang Weigert, der der Deutschen das offizielle EM-Maskottchen überreicht hatte, dürfte Miggou noch ein paar anerkennende und tröstende Worte erhalten haben. Jonathan Horne, der neue Chef-Bundestrainer Kumite, meinte hernach, dass seinem Schützling in manchen Situationen die letzte Konsequenz gefehlt habe. Zugleich hob er hervor, dass Anna Miggou eine "hervorragende EM" bestritten habe. Das gelte sowohl für den Einzel- als auch den Mannschafts-Wettbewerb.

Hier setzt Madeleine Schröter (links) die Technik an, die zum 5:4 führte 
Hier setzt Madeleine Schröter (links) die Technik an, die zum 5:4 führte

"Madeleine hat das richtig gut gemacht und eine bärenstarke Leistung gezeigt"

Während Miggou der Sprung aufs Podest gelungen war, hatten Madeleine Schröter nur zwei Sekunden gefehlt, um sich mit der Bronzemedaille zu belohnen. "Wenn man bedenkt, dass es ihr ziemlich elend gegangen ist, hat sie das richtig gut gemacht und eine bärenstarke Leistung gezeigt. In den letzten Sekunden waren die Power und die Konzentration leider nicht mehr vorhanden."

Nachdem sich Schröter und Agier eine Minute lang belauert hatten, hatte das Duell in den verbleibenden 120 Sekunden mächtig an Fahrt aufgenommen. Zunächst war es Agier gewesen, die die ersten beiden Punkte gesetzt hatte. Doch Schröter hatte sich davon unbeeindruckt gezeigt und 1:06 Minuten vor dem Ende auf 1:2 verkürzt. Zwei Sekunden später waren dann beide Kämpferinnen mit einem Punkt bedacht worden. Als die Französin 40 Sekunden vor Schluss das 4:2 markierte hatte, schien die Sache zugunsten der Weltranglisten-Achten gelaufen zu sein.

Alizee Agier mit Senshu aufs Podest

Aber Schröter hatte erneut die richtige Antwort parat und konterte mit einem Ippon zum 5:4 (28 Sekunden vor dem Ende). Nun wurde das Aufeinandertreffen noch intensiver - und auch die beiden Coaches hatten per "Grüner Karte" und der damit verbundenen Aktivierung des Video-Reviews ins Geschehen eingegriffen. Allerdings in beiden Fällen erfolglos. Bei noch zwei verbleibenden Sekunden auf der Uhr war Agier schließlich die letzte und entscheidende Aktion des Kampfes gelungen. Durch den Punkt zum 5:5 und den Vorteil des Senshu durfte die Französin an der Siegerehrung teilnehmen.

Jonathan Horne als Seelentröster und "Aufbau-Helfer" für Florian Haas 
Jonathan Horne als Seelentröster und "Aufbau-Helfer" für Florian Haas

In der letzten Entscheidung des Tages mit deutscher Beteiligung hatte Florian Haas gegen seinen Kontrahenten Christos-Stefanos Xenos bereits nach 21 Sekunden den ersten Punkt erzielt, doch der Grieche, genau so alt wie Haas (22 Jahre), benötigte nur fünf Sekunden für den Ausgleich. Mit drei weiteren Punkten nach Überprüfung durch den Video-Referee hatte Xenos, der in der Gewichtsklasse -60 Kilogramm auf Weltranglistenplatz neun geführt wird, auf 4:1 erhöht. 

Zwar war es Haas gelungen, auf 2:4 zu verkürzen - und der Glaube an einen Erfolg war beim Deutschen nach wie vor vorhanden und auch zu erkennen. Doch der Grieche hatte weiterhin seine Aktionen blitzschnell ins Ziel bringen können und mit weiteren Techniken dafür gesorgt, dass der Kampf beim Stand von 10:2 für den Favoriten vorzeitig beendet wurde. 

"Florian hat gut dagegengehalten und starke Ansätze gezeigt - obschon das Ergebnis etwas anderes spiegelt", so Jonathan Horne, der sich in der Zukunft von Haas, der Gaziantep als EM-Fünfter verlässt, noch "viel verspricht". Das gelte im Übrigen auch für das gesamte Team, das sich trotz der zum Schluss widrigen Umstände ("Einige hatten gefühlt eine Lebensmittel-Vergiftung") sehr gut präsentiert habe.

Dirk Kaiser

Die EM-zusammenfassung der deutschen presse agentur - zu finden auf...

... und weiteren Portalen wie sueddeutsche.de, ksta.de., augsburger-allgemeine.de, etc.

Hinweis in eigener Sache: In einer früheren Version des Artikels war davon die Rede, dass Anna Miggou angeschlagen in den Kampf gegangen sei. Dies war nicht zutreffend und wurde vom Autor korrigiert.

Erleichterung und Freude pur bei Jasmin Jüttner und Efthimios Karamitsos

kata

Revanche geglückt und bronze geholt

Als das Ergebnis feststand, hatte es Jasmin Jüttner nicht mehr länger auf dem Boden gehalten. Vor Freude hatte sie mehrere kleine Hüpfer gemacht und war danach schnurstracks in die Arme von Bundestrainer Efthimios Karamitsos gelaufen. Auch er konnte seine Freude nicht verbergen und umarmte seinen Schützling voller Inbrunst.

Mit 25,18 zu 24,68 Punkten hatte Jüttner soeben das "kleine Finale" gegen die Tschechin Veronika Miskova gewonnen - und sich damit für die vor einem Jahr erlittene EM-Niederlage - ebenfalls im Kampf um Bronze - revanchiert.

Die Olympia-Siebte hatte vorlegen müssen und dabei eine überzeugende Kata "Suparinpei" gezeigt. Miskova, die mit der Kata "Chibana No Kushanku" angetreten war, war ebenfalls "gut unterwegs" gewesen, wurde jedoch sowohl im Technik- als auch Athletik-Part schlechter bewertet als Jüttner.

Dirk Kaiser

para-karate

Silber für singer

Carlos Ruiz Huertas, Albert Singer und Bundestrainer Heiko Kuppi 
Carlos Ruiz Huertas, Albert Singer und Bundestrainer Heiko Kuppi

Die beiden Kommentatoren waren sich einig gewesen: Albert Singer hatte im Finale der Kategorie "Menschen mit geistiger Behinderung K21" eine sehr gute Kata ("Sansai") gezeigt. Doch der spanische Weltmeister und Weltranglisten-Erste Carlos Huertas Ruiz hatte einmal mehr unter Beweis gestellt, dass an ihm derzeit kein Vorbeikommen ist. Mit starkem Ausdruck sowie präzisen und schnell-kräftigen Ausführungen hatte Ruiz mit seiner Kata Gojushiho Sho die Kampfrichterinnen und Kampfrichter überzeugt.

"Wir wussten, dass es sehr schwer werden würde, den Gegner zu bezwingen. Umso mehr freut es mich, dass Albert eine optimale Leistung abgerufen hat", sagte die DKV-Para-Beauftragte Kathrin Brachwitz. Nach Platz fünf und Platz drei ist der zweite Rang die bislang beste Platzierung von Singer bei kontinentalen Titelkämpfen.

Am Tag zuvor hatte sich Marvin Nöltge bereits die Bronzemedaille in der Kategorie "Menschen mit geistiger Behinderung K22" gesichert. Krankheits-bedingt konnte Nöltge jedoch nicht an der Siegerehrung teilnehmen.

Dirk Kaiser

Medaillen-Übergabe im Hotel: Kathrin Brachwitz (Para-Beauftragte), Marvin Nöltge und Heiko Kuppi (Bundestrainer) 
Medaillen-Übergabe im Hotel: Kathrin Brachwitz (Para-Beauftragte), Marvin Nöltge und Heiko Kuppi (Bundestrainer)

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