Taubstummer und blinder Karateka legt Prüfung zum 8. Kyu ab

War wieder einmal exzellent frequentiert: der Herbst-Lehrgang des KC Bonn I

Der KC Bonn I hatte erneut zu seinem Herbst-Lehrgang geladen - und über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter zahlreiche neue Gesichter, waren der Einladung nach Bornheim gefolgt. Während sich die Oberstufe auf Jiin fokussierte, setzte sich die Unterstufe - unter Berücksichtigung der Graduierungs-Strukturen - mit Heian Nidan auseinander. Dabei war es Harald Zschammer gelungen, den Ablauf der jeweiligen Kata sowie die Dynamik, den Rhythmus und die hervorhebenden Elemente der jeweiligen Kata in den Mittelpunkt zu stellen. 

Die einzelnen Techniken der Kata in ihrer Gesamtheit bildeten für Ludwig Binder die Grundlage für die Verbindung und den Übergang von Bunkai zur praxisorientierten und damit anwendbaren Selbstverteidigung. Dabei war es Binder weniger um die Aneinanderreihung von Ablaufblöcken, sondern vielmehr um das Wiederfinden der Techniken in einer sinnvollen, ganzheitlichen Anwendung gegangen.

36 Kinder und 23 Shotokan-Prüfungen

Mit 36 Kindern hatten Beate Schwesig und Jürgen Köllges den wohl verantwortungsvollsten Part des Lehrgangs, der eine gesonderte Einheit bildete. Thematisiert wurde das gesamte Spektrum von Kihon, Kata und Kumite mit entsprechenden Entspannungs-Phasen. 

Ein besonderes Erlebnis für Trainer und Prüfer war die Teilnahme eines blinden und zugleich taubstummen Karatekas. Mit Unterstützung seiner Trainerin, seines Bruders und besonderer technischer Hilfsmittel konnte der Karate-Freund alle Einheiten mitmachen und seine Leistung am Ende mit einer bravourösen Prüfung zum 8. Kyu krönen – für alle Beteiligten ein weiterer Höhepunkt des Lehrganges. 

23 Shotokan-Prüfungen sorgten schließlich für einen würdigen Abschluss eines erfolgreichen Herbst-Lehrgangs.

Autor & Foto: Wilfried Schulz