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20.08.2019

Interview mit Kumite Bundestrainer Thomas Nitschmann

Es war ein anstrengendes, kräftezehrendes erstes Halbjahr, das die deutschen Top-Karateka zu absolvieren hatten: Zahlreiche Veranstaltungen, noch dazu auf verschiedenen Kontinenten, hatten den Rhythmus des Olympia-Kaders vorgegeben.

Momentan befindet sich dieser (der Olympia-Kader, Anm. d. Red.) in der Sommerpause; erst Anfang September geht die Jagd nach den Punkten für eine mögliche Olympia-Teilnahme weiter. Im folgenden Interview zieht Bundestrainer Thomas Nitschmann, 49, ein Zwischen-Fazit und spricht dabei unter anderem über den unterschätzten Reisestress. Zudem äußert er sich über das Potenzial seiner Schützlinge mit Blick auf Tokio 2020, das komplexe Qualifikations-System und die Bedeutung der „Paris Open“ für das kommende Jahr.

Herr Nitschmann, die Kader-Athleten befinden sich in der Sommerpause. Wie fällt Ihr Fazit für die erste Hälfte dieses Jahres aus?
Thomas Nitschmann: „Sicherlich hätten wir uns bei einigen Veranstaltungen bessere Resultate gewünscht, keine Frage. Allerdings war die Anzahl der Turniere und der damit verbundene Reisestress doch größer als erwartet! Zudem lässt uns der kurze Abstand zwischen den Turnieren wenig Zeit für das so wichtige Training. Aber die Olympia-Qualifikation ist noch lang…“

Welche Athletinnen und Athleten haben Sie überrascht und aus welchem Grund?
Thomas Nitschmann: „Jonathan Horne wurde vergangenes Jahr Weltmeister und direkt im Anschluss Europameister. Solch eine Leistung ist bemerkenswert. Darüber hinaus ist er momentan für Tokio qualifiziert, und er hinterlässt einen mental starken Eindruck. Jana Bitsch ist der Fleiß in Person – und es ist schön zu sehen, wie fokussiert sie an diese Qualifikation herangeht. Außerdem zeigt sie grandiose Kämpfe und ist regelmäßig auf dem Podest zu finden.“

„Die Turniere hätten in den Olympia-Klassen ausgekämpft werden müssen“

Was erwarten Sie von Ihren Schützlingen bei den noch fünf ausstehenden Wettkämpfen in diesem Jahr?
Thomas Nitschmann: „Das wir am Ende des Jahres besser dastehen als momentan!“

Mit Blick auf Tokio: Wer hat die besten Chancen, an den Olympischen Spielen teilzunehmen?
Thomas Nitschmann: „Alle! Da noch ein direktes Qualifikations-Turnier im Mai 2020 in Paris stattfindet, an dem die bereits Qualifizierten nicht teilnehmen dürfen, ist somit noch für alle die Möglichkeit gegeben, sich zu qualifizieren. Das Potenzial dafür hat der komplette Olympia-Kader.“

Das Qualifikations-System für Olympia ist recht komplex und für den Laien nicht sofort zu durchschauen: Hätten Sie sich einen anderen Modus gewünscht?
Thomas Nitschmann: „Definitiv. Die Anzahl der Turniere ist viel zu hoch, dadurch steigt das Verletzungs-Risiko. Hinzu kommt, dass die Punkte-Verteilung der jeweiligen Turniere nicht fair gestaltet ist! So muss sich beispielsweise der Welt- und Europameister weiterhin qualifizieren. Die Turniere hätten in den Olympia-Klassen ausgekämpft werden müssen.“

„Ich mache mir keine Sorgen über unseren Nachwuchs“

Welche Herausforderungen stehen in den ersten drei Monaten des kommenden Jahres an?
Thomas Nitschmann: „Wir sollten unsere geplanten Trainingslager optimal nutzen, um unseren Athleten und Athletinnen einen perfekten Start in dieses schwere Jahr zu ermöglichen! Die ‚Paris Open‘ im Januar werden richtungsweisend für das komplette Jahr sein. Bei dieser Veranstaltung müssen wir fit sein.“

Wie ist es um den deutschen Nachwuchs bestellt?
Thomas Nitschmann: „Ich mache mir zum jetzigen Zeitpunkt keine Sorgen über unseren Nachwuchs. Wir sind gut aufgestellt und haben hervorragende Trainer in diesem Bereich. Die Erfolge in der jüngeren Vergangenheit zeigen diesen Trend auch auf.“

Welche Karateka haben Sie auf dem Zettel für die nach-olympische Zeit?
Thomas Nitschmann: „Namentlich möchte ich keinen speziell hervorheben. Es sind junge Sportler und Sportlerinnen, die noch einen langen Weg vor sich haben. Aber das Potenzial ganz nach oben zu kommen, haben einige.“ 

Dirk Kaiser

Über Thomas Nitschmann

Thomas Nitschmann, 49, verantwortet seit 2004 die A-Nationalmannschaft und den U21-Auswahl-Kader. Der Inhaber des 6. DAN gehörte zu seiner aktiven Zeit zehn Jahre dem Nationalteam an und gewann mehrere Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften. Nitschmann, der mit dem Karatesport 1984 begonnen hat, betreibt zudem seit 1995 die Karate-Schule USC Duisburg.

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