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Das "Belohnungs-System" durch "positive Resonanz" aktivieren

Zwei Kata-Enthusiasten: Ilja Smorguner und Ken Sato im Gespräch über Trainings-Inhalte und Motivations-Methoden im Jugend-Bereich.

Das "Belohnungs-System" durch "positive Resonanz" aktivieren

Ticken gleich und sind beste Freunde: Ken Sato (links) und Ilja Smorguner

Sie sind "ziemlich beste Freunde", teilen die gleiche Leidenschaft für ihre Sportart und machen vieles gemeinsam: Ilja Smorguner (37) und Ken Sato. Der Eine, Smorguner, wurde im August dieses Jahres bei den Olympischen Spielen im Kata-Einzel Siebter; der Andere, Sato, war zu seiner aktiven Zeit unter anderem Europacup-Sieger 2009 im Kata-Einzel. 

Aktuell arbeitet der 40-Jährige, der erst im Alter von 14 Jahren mit Karate begonnen hat, als Talent-Stützpunkt-Trainer des Karateverbandes Baden-Württemberg in Bietigheim-Bissingen. Zusammen betreiben die beiden Karate-Enthusiasten unter dem Label "Team KI" einen eigenen YouTube-Kanal, der auf große Resonanz stößt (82.300 Abonnenten). 

In Ludwigsburg, im Rahmen der nationalen Nachwuchs-Meisterschaften, haben Smorguner und Sato die Kata-Wettbewerbe im Jugend-Bereich beobachtet und unter anderem darüber gesprochen, welche Motivations-Methoden sie in Betracht ziehen würden, damit Jugendliche weiter an sich arbeiten. Eine elementare Rolle spielt dabei das Belohnungs-System.

"Wir haben auch an Weihnachten, Silvester und Ostern trainiert": Ilja Smorguner 
"Wir haben auch an Weihnachten, Silvester und Ostern trainiert": Ilja Smorguner

Wir würden Sie die Kata-Leistungen der Nachwuchs-Athletinnen und Athleten in der U16-Altersklasse einordnen?
Ilja Smorguner: "Insgesamt waren die Leistungen sehr stark, was ich nach dieser langen Pause nicht unbedingt erwartet hätte. Besonders bei den Mädchen ist der Konkurrenzkampf größer geworden - in quantitativer wie qualitativer Hinsicht. Bei den Jungs ist das Level gleich hoch geblieben.
Ken Sato: "Ich kann Ilja nur zustimmen. Dass hier und da Wackler passieren, gehört dazu."

Worauf kommt es im Jugend-Bereich besonders an?
Ken Sato: "In der Altersklasse der Schülerinnen und Schülern reicht bisweilen allein das Talent aus, um sich vorne zu etablieren. Ab dem Jugend-Bereich kommen jedoch die Komponenten, Kraft, Athletik, Ausdruck und Kampfgeist hinzu. Diese Faktoren sollten spätestens dann ins Training integriert werden."
Ilja Smorguner: "Die Athletinnen und Athleten sollten zudem sehr genau im Blick haben, was gerade international passiert und wo momentan der Trend hingeht. Diejenigen, die das beherzigen, haben später gute Chancen, auch Medaillen zu gewinnen."

"Wenn du liebst, was du machst, kommt alles andere von selbst."

Ken Sato

Gewann im Kata-Einzel und im Team-Wettbewerb Gold: Alexandra Wolf 
Gewann im Kata-Einzel und im Team-Wettbewerb Gold: Alexandra Wolf
 

Gibt es viele "Drop-outs" beim Übergang in den Jugend-Bereich - weil  das Training intensiver wird und andere Faktoren abseits des Sports hinzukommen?
Ken Sato: "Das kann ich schwer einschätzen. In Baden-Württemberg beispielsweise waren die Qualifikations-Turniere für die Deutschen Meisterschaften nur spärlich besetzt. Ob das etwas mit den 'Drop-outs' zu tun oder ob es dafür andere Gründe gegeben hat, vermag ich nicht zu sagen. Ich glaube, dass es eher ein generelles Thema ist. Wichtig ist in jedem Fall die Unterstützung durch die Heim-Coaches und die Eltern. Sie können dahingehend motivierend wirken, als dass sie den Jugendlichen vor Augen führen, dass nun ein neues Kapitel beginnt und sie sich darauf freuen sollten."

Welche Trainings-Aspekte rücken im Jugend-Bereich in den Fokus?
Ilja Smorguner: "Im technischen Bereich muss nach wie vor die meiste Arbeit geleistet werden. Hinzu kommt das Trainieren der Präsentation. Natürlich spielt auch die Athletik eine Rolle - bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger."

"Ich versuche es mit Enthusiasmus, um den Funken überspringen zu lassen"

Wie schafft man es, die Jugendlichen so zu motivieren, dass sie einzelne Technik-Sequenzen immer wieder üben bis sie diese perfekt beherrschen?
Ken Sato: "Das ist eine schwierige Frage. In Europa, so meine Beobachtung, musst du immer kreativ werden - weil du nicht stumpf sagen kannst 'Mach jetzt einhundert Mal die gleiche Kata'. Ich versuche es mit Enthusiasmus, um den Funken überspringen zu lassen. Und wenn die Kids dann merken, nach der 50 Wiederholung oder erst nach zwei Monaten, dass sie sich tatsächlich verbessert haben, dann fängt es an, ihnen Spaß zu machen - und sie bleiben dabei."
Ilja Smorguner: "Man merkt erst dann, dass man etwas geleistet hat, wenn man selbst die positive Resonanz erfahren hat - wenn das Belohnungs-System angesprungen ist."

Das Gespräch führte Dirk Kaiser

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