Optimal-Zustand: Mit „innerem Monolog“ in den „Flow“ kommen

Die Kata-Spezialistin spricht über ihre Ziele in diesem Jahr, die Selbstzentriertheit und die Komplexität der Bewertungen. Hörenswerter "TeamD"-Podcast.

Optimal-Zustand: Mit „innerem Monolog“ in den „Flow“ kommen

Der Auftakt sei schon gelungen gewesen. Jetzt wolle sie in Wels aufs Treppchen, "am liebsten auf das oberste". Jasmin Jüttner, Deutschlands derzeit beste Kata-Spezialistin, gibt sich am Telefon optimistisch, beim ersten größeren internationalen Wettkampf in Wels (Österreich) eine gute Platzierung zu erzielen. Als stärkste Konkurrentin hat die Sport-Soldatin der Bundeswehr die Italienerin Alexandra Feracci ausgemacht. Vor zwei Wochen in Salzburg hat sich Jüttner das "gute Gefühl" für weitere Wettkämpfe geholt. Nicht zuletzt, weil die Punkte-Ausbeute mit ihren gezeigten Leistungen korrespondiert hatte. Obwohl die Wettkampf-Routine gefehlt habe, sei es ihr gelungen, die Katas richtig gut umzusetzen.

Der Start ins Olympia-Jahr ist somit geglückt, und die 27-Jährige hat sich für die kommenden Monate noch einiges vorgenommen. Nicht nur, dass sie an den in der Weltrangliste vor ihr platzierten Konkurrentinnen aus Japan, Italien und Spanien vorbeiziehen möchte ("Diesbezüglich ist meine Motivation riesig, es pusht mich geradezu"). Auch die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio hat sie auf ihrer ToDo-Liste stehen – neben einer Medaille bei den kontinentalen und Welt-Titelkämpfen. Weil sie davon überzeugt ist, "dass das, was ich abliefere, auch honoriert wird".

Jasmin Jüttner: Olympia-Teilnahme auf der To-Do-Liste 
Jasmin Jüttner: Olympia-Teilnahme auf der To-Do-Liste

Kein Performance-Vergleich mit den Kontrahentinnen

Gleichwohl weiß die gebürtige Aschaffenburgerin, dass nicht nur im Karatesport eine rein objektive Betrachtung der Leistung so gut wie nicht möglich ist: "Überall dort, wo Menschen etwas bewerten sollen beziehungsweise müssen, um zu einem Ergebnis zu kommen, fließt das Subjektive mit ein – ob bewusst oder unbewusst." Insofern spielt es für die Kata-Spezialistin vom SC Judokan Frankfurt keine Rolle, auf die Performance der Gegnerinnen zu schauen und Vergleiche anzustellen ("Wenn das der Fall wäre, dann müsste ich mich ja pro Wettkampf an zig Kontrahentinnen orientieren – das ist erstens nicht möglich und wäre zudem nicht zielführend").

„Kleiner Spielraum für Flexibilität“

Viel wichtiger sei es, so Jüttner, bei sich selbst zu bleiben und sich auf die Ausführung der eigenen Kata zu konzentrieren. „Natürlich gibt es auf internationaler Bühne die eine oder andere Kontrahentin, die ihre Katas nach den Gegnerinnen ausrichtet, „aber ich bevorzuge es, meinen Plan durchzuziehen“. Bedeutet: Die Jüttner’schen Katas stehen vor dem Wettkampf fest und werden nicht kurzfristig geswitched, „obschon es einen kleinen Spielraum für Flexibilität gibt“.

Die 27-Jährige geht selbstbewusst an die bevorstehenden Aufgaben heran 
Die 27-Jährige geht selbstbewusst an die bevorstehenden Aufgaben heran

Während einer Kata, die zwischen zweieinhalb und vier Minuten dauert, führt Jüttner einen "inneren Monolog" – um dadurch den Fokus auf die nächste Bewegung zu richten. Fehler, gibt sie zu Protokoll, erkenne sie sofort, "weil ich sehr kritisch mit mir bin". Mittlerweile gelingt es ihr noch besser, sich über einen längeren Zeitraum zu fokussieren. In den "Flow" zu kommen, in dem alles scheinbar mühelos abläuft und gelingt, sei der "optimale Zustand", den es zu erreichen gelte – am besten bei den sportlichen Highlights des Jahres…

Dirk Kaiser

 
 

Anschrift

Deutscher Karate Verband e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Am Wiesenbusch 15
45966 Gladbeck

Kontakt

Tel.: +49 (0)2043 / 2988-0
Fax.: +49 (0)2043 / 2988-91
E-Mail: nfkrtd
Kontaktformular
Presseanfragen

Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter.

 

Impressum   /   Datenschutz   /   Bildnachweis   /   AGB   

Deutscher Karate Verband e.V. im DOSB e.V. 
Wir sind als offizieller Fachverband Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund e.V. und in der World Karate Federation e.V.