Jana Messerschmidts Triumph eine Frage des Willens

Beim Einladungs-Turnier in Chatenay-Malabry überzeugt einmal mehr Johanna Kneer, deren Erfolgsstory erst im Finale durch die Kampfrichter gestoppt wird. Anna Miggou mit deutlicher Steigerung gegenüber Istanbul.

Jana Messerschmidts Triumph eine Frage des Willens

Hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet: Jana Messerschmidt

Toller Erfolg für Jana Messerschmidt in Chatenay-Malabry: Nachdem die 30-Jährige ihren Vorrunden-Pool als Erste abgeschlossen und dabei nur einen Gegenpunkt zugelassen hatte, ging es in der Dreier-Endrunde, die ebenfalls im Round-Robin-System ausgetragen worden war, erfolgreich weiter: Zunächst wurde die Kasachin Moldir Zanghzybar mit 1:0 bezwungen, danach hatte Messerschmidt gegen die Italienerin Lorena Busa durch Senshu beim Stand von 1:1 das bessere Ende für sich. Unterm Strich bedeutete dies Platz eins in der Gewichtsklasse -55 Kilogramm.

Bundestrainer Thomas Nitschmann sprach hernach von "einem verdienten Erfolg" - zumal sie in sechs Kämpfen nur zwei Gegenpunkte zugelassen hatte. Ausschlaggebend dafür waren einerseits Messerschmidts Konditionsstärke und andererseits der unbedingte Wille, das frühe Aus von Istanbul vergessen zu machen - was der Deutschen eindrucksvoll gelungen ist.

Kampfrichter-Entscheid stößt nicht überall auf Verständnis

Eine ebenfalls bemerkenswerte Leistung hatte Johanna Kneer abgerufen - und das zum wiederholten Mal in diesem Jahr. Der DKV-Athletin war nach souveränen Kämpfen in ihrem Vorrunden-Pool, darunter das 3:2 gegen die bereits für Olympia qualifizierte Elena Quirici (Schweiz) und dem 0:0 nach taktisch cleverem Kampf gegen Lea Avazeri (Frankreich), der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen gewesen. Im Finale gegen die Lokalmatadorin Alizee Agier musste nach dem 2:2 nach regulärer Kampfzeit der Kampfrichter-Entscheid die Gewinnerin ermitteln - und der fiel zugunsten der Französin aus. 

Indes: Nicht jeder konnte die Entscheidung nachvollziehen. Selbst die französischen Bundestrainer und die Organisatoren hatten die Deutsche vorne gesehen. Dennoch: Der zweite Platz ist ein weiteres Ausrufezeichen mit Blick auf das olympische Qualifikations-Turnier vom 11. - 13. Juni in Paris.

Erneut bärenstark: Johanna Kneer    Foto: Martin Kremser 
Erneut bärenstark: Johanna Kneer Foto: Martin Kremser

Vier starke Kämpfe und nur zwei Gegenpunkte

Auch Anna Miggou (Gewichtsklasse -61 Kilogramm) hatte sich ein Lob des Bundestrainers verdient. Sie habe vier sehr starke Kämpfe und eine klare Steigerung gegenüber Istanbul gezeigt. "Sie war fokussiert, und auch die Fußtechniken wurden wieder so eingesetzt, dass sie dadurch wertvolle Punkte erzielen konnte." Im entscheidenden Kampf um den Gruppensieg war Miggou der Französin Jennifer Zametto mit 0:1 unterlegen - wobei das Ergebnis hätte auch andersherum lauten können. Am Ende Stand für Miggou, die wie Messerschmidt nur zwei Gegenpunkte hatte hinnehmen müssen, als beste Gruppenzweite der vierte Platz zu Buche.

Dirk Kaiser

Die Ergebnisse

Damen
Jana Messerschmidt (-55 Kilogramm)
2:1 gegen Oceane Ganeiro (Benin)
4:0 gegen Assma Sharif (Frankreich)
1.0 gegen Trinity Allen (USA)
5:0 gegen Maya Shaerer (Schweiz)
Top 3 (Round Robin)
1:0 gegen Moldir Zanghzybar (Kasachstan)
1:1 gegen Lorena Busa (Italien)

Anna Miggou (-61 Kilogramm)
4:1 gegen Bettina Alstadsaether (Norwegen)
4:0 gegen Magatte Seck (Senegal)
3:0 gegen Lejla Topalovic (Österreich)
0:1 gegen Jennifer Zametto (Frankreich)

Johanna Kneer (+61 Kilogramm)
0:0 gegen Lea Avazeri (Frankreich)
1:0 gegen Lora Ziller (Österreich)
3:2 gegen Elena Quirici Schweiz)
1:0 gegen Nancy Garcia (Frankreich)
Finale
2:3 gegen Alizee Agier

Herren
David Kuhn (-67 Kilogramm)
0:1 gegen Enzo Berthon (Frankreich)
3:1 gegen Matias Gomez (Spanien)
1:0 gegen Raoul Cuervas (Spanien)

Jonathan Horne (+75 Kilogramm)
0:0 gegen Farouk Abdesselem (Frankreich)
0:6 gegen Dnylson Jaquet (Frankreich)
1:4 gegen Martina Michele (Italien)

Überzeugte wieder mit ihren Konter- und Fußtechniken: Anna Miggou (rechts) Foto: Martin Kremser
Überzeugte wieder mit ihren Konter- und Fußtechniken: Anna Miggou (rechts) Foto: Martin Kremser
 

Die Kuhn'sche Formkurve zeigt nach oben

"Die Formkurve von David Kuhn zeigt nach oben." So lautete das Fazit des Bundestrainers, nachdem Kuhn in seinem Pool hinter dem späteren Finalisten Enzo Berthon Zweiter geworden war - und das nach einer hauchdünnen 0:1-Niederlage zum Auftakt. Das sei eine sehr knappe Kiste gewesen, urteilte Nitschmann - zumal man das auch anders hätte werten können.

In den folgenden beiden Kämpfen in der Gewichtsklasse -67 Kilogramm hatte sich Kuhn dann schadlos gehalten: Gegen den Spanier Matias Gomez gab es nach einer wunderschönen Fußtechnik im Konter einen 3:1-Erfolg, zum Abschluss gegen Raoul Cuervas nach einem taktischen geprägten Kampf einen 1:0-Sieg. Cuervas war kurzfristig in die Gruppe gerückt, da sich der Italiener Angelo Crescenzo beim Aufwärmen verletzt hatte.

Einen für seine Verhältnisse alles andere als gewöhnlichen Wettkampf hatte Jonathan Horne in der Gewichtsklasse +75 Kilogramm abgeliefert: Lediglich ein Punkt konnte der 32-Jährige in seinen drei Kämpfen erzielen - zu wenig, um bei der Vergabe der Podiums-Plätze ein Wörtchen mitreden zu können.

Dirk Kaiser

 
 

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