33-jähriger Rollstuhlfahrer hat sich von Sven Baum inspirieren lassen und überzeugt bei seinem Debüt auf Anhieb. Training am Niederrhein und in Niedersachsen.
Der "Lehrling" und sein "Lehrmeister": Simon Röhlen (links) und Sven Baum
Er war der Newcomer bei den Deutschen Meisterschaften im Para-Karate: Simon Röhlen aus Korschenbroich in Nordrhein-Westfalen. Der 33-Jährige, der seit seiner Geburt querschnittsgelähmt ist, hatte im Horst-Korber-Sportzentrum in Berlin seine erste Kata auf nationaler Bühne "gefahren" - und das bemerkenswert gut. Obwohl er sehr aufgeregt gewesen sei, so dessen Selbst-Einschätzung, "hat er klare, saubere Techniken gezeigt", wie Kathrin Brachwitz, die DKV-Para-Beauftragte, konstatierte. Weil Röhlen über Potential verfüge, wolle sie sich demnächst mit Heiko Kuppi (Para-Bundestrainer, Anm. d. Autors) treffen, um mit ihm zu beratschlagen, ob man Simon Röhlen im nächsten Jahr zur Sichtung einladen solle.
Für Röhlen waren die Titelkämpfe und der eine Woche zuvor ausgetragene Wettkampf in Heilbad Bad Heiligenstadt "tolle Erfahrungen und Abenteuer". Zumal er, der an zwei Orten trainiert (in Korschenbroich und in Göttingen), sich in beiden Fällen mit Sven Baum austauschen konnte. Baum, der in Berlin in der Kategorie "Cerebralparese Sitzend" an den Start gegangen und mit seiner neuen Kata "im Großen und Ganzen zufrieden" gewesen war, hat Röhlen quasi dazu gebracht, sich dem Para-Leistungssport zu widmen.
"Ich liebe Karate und informiere mich deswegen entweder mit Büchern oder über YouTube über die Sportart", sagt Röhlen. "Irgendwann stößt du dann zwangsläufig auf Sven Baum." Nach Gesprächen mit seinen Trainern habe er dann im Mai, Juni Kontakt zu Sven Baum aufgenommen - erst per Mail, dann telefonisch. Und dann sei die Entscheidung gereift, Para-Karate intensiver zu betreiben, so Röhlen weiter.
Zwei- bis dreimal pro Woche trainiert Röhlen in Korschenbroich, hinzu kommen Fahrten ins Budokan Göttingen. Ein Aufwand, der sich bezahlt gemacht hat - wenngleich sein "Lehrmeister", der aufgrund einer Spastik nicht in der derselben Kategorie wie Röhlen gelistet ist, über "mehr Erfahrung und mehr Selbstbewusstsein auf der Matte verfügt". Zudem habe Baum "mehr Takt", wie der Niederrheiner beobachtet hat. "Ich bin teilweise noch zu schnell." So schnell, dass er sich in den Fokus von Kathrin Brachwitz "gefahren" hat.
Die Berlinerin Brachwitz, die mit ihren zahlreichen Helferinnen und Helfern für eine gelungene Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften verantwortlich gewesen war, hatte aber nicht nur Lob für den Debütanten übrig. "Auch alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ihre Leistungen abgerufen."
In Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Dubai Mitte November trifft sich der Nationalmannschafts-Kader der WM-Starter im Oktober zu weiteren Lehrgängen in Berlin.
Dirk Kaiser
1. Platz: Simon Röhlen (Budokan Göttingen)
1. Platz: Sven Baum (Bushido Waltershausen)
1. Platz: Marcus Schlenkrich (Tomogara Ryu Kamenz)
1. Platz: Albert Singer (KC Vaihingen / Enz)
2. Platz: Michael Lesic (KC Vaihingen / Enz)
3. Platz: Mike Richter (DOKAN Berlin)
3. Platz: Marvin Nöltge (KD Waldkirch)
Weitere Teilnehmer: Christian Fechler, Tom Schary (beide VfL Traben-Trarbach) und Uwe Jünemann (Ken Budo Heiligenstadt)
1. Platz: Dr. Christoph Rieck (KV Herzogenaurach)
1. Platz: Achim Haubennestel (MTV Ludwigsburg)
2. Platz: Jens Nopper (VfL Traben-Trarbach)
1. Platz: Dirk Schürmann (Asahi Neumünster)
1. Platz:
Petra Lenz (KD Lübeck)
1. Platz:
Nina Fell
(VfL Traben-Trarbach)
1. Platz:
Melanie Hässler
(VfL Traben-Trarbach)
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