Allerdings macht der hartnäckigste Konkurrent im Olympia-Qualifikations-Ranking, der Georgier Gogita Arkania, Boden gut. Kumite-Bundestrainer Thomas Nitschmann ist mit den gezeigten Leistungen "nicht unzufrieden".
Kommt rechtzeitig vor der EM immer besser in Schwung: Jonathan Horne (links) Foto: Martin Kremser
Der zweite Tag des Premier-League-Turniers in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon hatte nicht so begonnen, wie es sich die Verantwortlichen des Deutschen Karate Verbandes (DKV) gewünscht hätten: Kata-Spezialist Ilja Smorguner hatte als Sechster den Sprung in die zweite Runde verpasst, dazu schieden Anna Miggou, Charlotte Grimm und Madeleine Schröter nach nur einem Kampf frühzeitig aus.
Erst am frühen Abend, als Jonathan Horne die Wettkampf-Fläche betreten hatte, hellten sich die Gesichter auf: Horne war in der Gewichtsklasse +84 Kilogramm nach zwei engen Kämpfen gegen den Serben Djordje Teasanovic (1:0) und Lokalmatador Filipe Reis (1:1) bis ins Halbfinale vorgedrungen. Dort musste er sich dann jedoch seinem "Dauer-Konkurrenten" Asiman Gurbanli aus Aserbaidschan nach einer Wertung kurz vor dem Ende mit 0:1 geschlagen geben.
Im "kleinen Finale" gegen Ryzvan Talibov aus der Ukraine war von der Vortags-Niederlage nichts mehr zu merken gewesen. Horne kämpfte klug und behielt mit 3:2 die Oberhand. Mit Platz drei erzielte der Kaiserslauterer sein bisher bestes Ergebnis in diesem Jahr.
"Jonathan ist wieder in der Spur", befand Thomas Nitschmann. "Wenngleich Gogita Arkania leider näher kommt." Mit dieser Aussage bezog sich der Bundestrainer auf das enge Rennen im Rahmen der Olympia-Qualifikation zwischen Horne und dem Georgier. Vor Lissabon hatte der Vorsprung des Deutschen knapp 1.000 Punkte betragen. Nach Lissabon wird Akania näher an Horne heranrücken.
Auch Johanna Kneer (Gewichtsklasse +68 Kilogramm) hatte nach Ansicht von Nitschmann "einen guten Tag erwischt". Allerdings war die Französin Nancy Garcia an diesem Tag die bessere Kämpferin. So endete für Kneer der Wettkampf bereits in der dritten Runde.
Insgesamt sei er mit den gezeigten Leistungen nicht unzufrieden, bilanzierte der 50-Jährige. Zumal sich Charlotte Grimm erst nach Kampfrichter-Entscheid der Spanierin Maria Garcia Torres hatte geschlagen geben müssen und Madeleine Schröter "gut dagegengehalten" habe, obwohl die Kampfrichter die Angriffe der Gegnerin "bevorzugt" hätten.
Dirk Kaiser
Damen
Anna Miggou (-61 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 0:0 gegen Laura Sivert (Frankreich)
Madeleine Schröter (-68 Kilogramm)
1. Runde: 2:6 gegen Nesrine Bourgine (Belgien)
Johanna Kneer (+68 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 2:1 gegen Sohila Abouismail (Ägypten)
3. Runde: 4:8 gegen Nancy Garcia (Frankreich)
Charlotte Grimm (+68 Kilogramm)
1. Runde: 0:0 gegen Maria Garcia Torres (Spanien)
Selina Stamer (+68 Kilogramm)
1. Runde: 5:2 gegen Vanesca Nortan (Niederlande)
2. Runde: 1:2 gegen Ramona Bruederlin (Schweiz)
Herren
Ilja Smorguner
1. Runde: 24,2 Punkte (Suparinpei) - 6. Platz
Jonathan Horne (+84 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: kampflos gegen Rodrigo Rojas (Chile)
3. Runde: 1:0 gegen Djordje Tesanovic (Serbien)
4. Runde: 1:1 gegen Felipe Reis (Portugal)
Halbfinale: 0:1 gegen Asiman Gurbanli (Aserbaidschan)
Kampf um Platz drei: 3:2 gegen Ryzvan Talibov (Ukraine)
"Sowohl Jasmin als auch Ilja haben die wettkampf-freie Zeit genutzt und sich nochmal verbessert." So lautete das Fazit von Christine Heinrich, die in ihrer Funktion als Bundes-Assistenztrainerin Kata das DKV-Duo in Lissabon betreut hatte. Für die bevorstehende Europameisterschaft sieht Heinrich durchaus das Potential, um die Medaillen mitkämpfen zu können.
Vor allem Jasmin Jüttner habe mit zwei neuen Katas, die sie seit vergangenem Jahr im Repertoire hat, überzeugt. Dass sie trotz einer "super Leistung" den Kampf um die Medaillen verpasst habe, sei schade - zumal sie mit ihren Konkurrentinnen punktetechnisch dicht beisammen gelegen habe, so Heinrich. Und weiter: "Das Training des vergangenen Jahres zahlt sich aus. "Technisch und athletisch hat Jasmin erneut einen großen Sprung gemacht."
Bei Ilja Smorguner habe das Ergebnis leider nicht mit seiner Leistung korreliert. In einem starken Pool hatte Smorguner zwar eine starke Kata gezeigt "und die Punkte aus dem Training umgesetzt". Allerdings hatte die Performance nicht für die zweite Runde gereicht, "obwohl ich ihn unter den ersten Vier gesehen habe".
Dirk Kaiser
Deutscher Karate Verband e.V.
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