Muhammed Özdemir rauscht durch die Trostrunde und kämpft um Bronze. Efthimios Karamitsos über die "größte Überraschung" und die Bedeutung der Auslosung.
Strahlen um die Wette: Reem Khamis und Kumite-Chef-Bundestrainer Jonathan Horne
Reem Khamis hat ihre derzeit bemerkenswert gute Form einmal mehr unter Beweis gestellt und am dritten Wettkampf-Tag der Weltmeisterschaften von Konya für das nächste dicke Ausrufezeichen aus deutscher Sicht gesorgt. Nach beeindruckenden Erfolgen in den ersten vier Runden und im Halbfinale (5:0 gegen die Spanierin Iosune Beraza Urra) steht Khamis in ihrer Gewichtsklasse (-61 Kilogramm) im Finale des U21-Wettbewerbs - und hat damit bereits eine Medaille sicher. Ob es Gold oder Silber wird, entscheidet sich am Sonntag in der Zeit zwischen 11.30 Uhr und 11.50 Uhr (deutscher Zeit). Gegnerin im Kampf um den WM-Titel ist dann Gulbahar Gozutok aus der Türkei.
"Das war einfach nur ein super geiler Wettkampf von ihr", war Jonathan Horne voll des Lobes über die Auftritte von Reem Khamis. Sie habe die Vorgaben richtig gut umgesetzt, so der Chef-Bundestrainer für den Kumite-Bereich weiter.
Im Gegensatz zu Khamis musste der Weltmeisterschafts-Zweite von vor drei Jahren in der U18-Altersklasse, Muhammed Özdemir, um das Weiterkommen bangen: Nachdem Özdemir, der bei den Welt-Titelkämpfen erstmals bei den "U21ern" startet, seinen ersten Kampf gegen Pavle Dujakovic aus Bosnien-Herzegowina mit 0:3 verloren hatte, schien das frühe Aus besiegelt zu sein.
Knappe Ergebnisse und zwei Judges-Entscheidungen zugunsten der Konkurrenz
Da sich Dujakovic jedoch in den folgenden Kämpfen ebenfalls keine Blöße gegeben hatte und souverän ins Finale eingezogen war, ging es für Özdemir in der Trostrunde weiter - und das mit Erfolg: In den drei Kämpfen, die er benötigt hatte, um am Sonntag (ab 9.20 Uhr deutscher Zeit) gegen den Ägypter Salah Mohamed Mohamed im Duell um die Bronzemedaille antreten zu können, erzielte Özdemir stattliche 17 Punkte.
"Muhammed hat in der Trostrunde clever gekämpft - und das gegen verdammt starke Gegner. Jetzt freuen wir uns auf den Kampf um Platz drei", wie Horne konstatierte.
Ansonsten hatte es für die deutschen Youngster viele knappe Ergebnisse gegeben, die allerdings zu ihren Ungunsten ausgefallen waren. In den Kämpfen von Amelie Lücke (+68 Kilogramm) und Anton Kolb (-75 Kilogramm) mussten beispielsweise die Judges über das Weiterkommen befinden - nachdem die beiden Duelle 0:0 geendet hatten.
Mitunter habe das Quäntchen Glück oder aber die letzte Konsequenz gefehlt, so der Bundestrainer. Dennoch sei es eine tolle Team-Leistung gewesen. Letzteres war durch das lautstarke Anfeuern zum Ausdruck gekommen.
In der Gewichtsklasse -68 Kilogramm war der DKV nicht vertreten - weil Charleene Tsoucalas die Reise nach Konya aus gesundheitlichen Gründen nicht angetreten hatte.
Dirk Kaiser
Seden Bugur (-50 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 2:4 gegen Joelle Inciong (USA)
Mia Bitsch (-55 Kilogramm)
1. Runde: 0:1 gegen Antonella Betancourt (Venezuela)
Reem Khamis (-61 Kilogramm)
1. Runde: 3:0 gegen Laura Lisac (Kroatien)
2. Runde: 10:1 gegen Anthea Stylianou (Zypern)
3. Runde: 9:1 gegen Khadidja Ghelam (Algerien)
4. Runde: 2:0 gegen Trine Lind Fuyu (Dänemark)
Halbfinale: 5:0 gegen Iosune Beraza Urra (Spanien)
Finale: 4:6 gegen Gulbahar Gozutok (Türkei)
Amelie Lücke (+68 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 0:0 gegen Niamh Junner (Schottland)
Muhammed Özdemir (-60 Kilogramm)
1. Runde: 0:3 gegen Pavle Dujakovic (Bosnien-Herzegowina)
Trostrunde
1. Runde: 7:0 gegen Matija Bojic (Montenegro)
2. Runde: 5:4 gegen Taiga Masaoka (Japan)
3. Runde: 4:1 gegen Morteza Karimikelayeh (Iran)
Kampf um Bronze: 1:2 gegen Salah Mohamed Mohamed (Ägypten)
Florent Morina (-67 Kilogramm)
1. Runde: 1:0 gegen Ryoma Kitashiro (Japan) - wegen Kategorie zwei disqualifiziert
Anton Kolb (-75 Kilogramm)
1. Runde: 0:0 gegen Krasen Nikolaev (Bulgarien)
Janne Haubold (-84 Kilogramm)
1. Runde: 0:1 gegen Luka Vasadze (Georgien)
Konstantinos Papastergios (+84 Kilogramm)
1. Runde: 4:6 gegen Dat Le Tran Dan (Vietnam)
Auch zwei Tage nach der "größten Überraschung" war Efthimios Karamitsos die Freude über den Einzug von Jonas Abu Wahib ins WM-Finale in der Altersklasse U16 deutlich anzumerken. Jonas sei schon sehr stark gewesen, berichtete der Chef-Bundestrainer für den Bereich "Kata". Dass es aber bis ins Finale gehen würde, habe man nicht erwartet. Am Samstag muss sich Abu Wahib dann dem starken Japaner Ukyo Tatsumi stellen. Unabhängig vom Ausgang des Duells ist es bereits jetzt der größte Erfolg in der DKV-Historie im Kata-Nachwuchs-Bereich.
Die Bedeutung der Auslosung
für das Abschneiden
Rita Siebert (U18) und Shirley Ann Lesley Jay (U16), die beide auf dem siebten Platz notiert wurden, hatte Karamitsos im Kampf um Bronze gesehen. Aber die Auslosung, so musste Siebert in allen Runden als Zweite auf die Tatami, hatte ein noch besseres Abschneiden verhindert.
Ausrutscher verhindert Weiterkommen
Gleich als Erste war Natalie Jürgensmann (U21) an der Reihe gewesen. Das sei grundsätzlich ein Nachteil, weil die Kampfrichterinnen und Kampfrichter noch justieren würden, so der Bundestrainer. Während dadurch für Jürgensmann bereits in der ersten Runde das Aus gekommen war, hatte es Mika Mathes (U21) bis in die zweite Runde geschafft. Aber dann war auch für den amtierenden U21-Meister der Wettkampf beendet - weil er ausgerutscht war.
Ebenfalls nicht über die zweite Runde hinausgekommen war Julian Hadizadeh (U18), "dem noch die Erfahrung auf diesem Niveau fehlt", so die Analyse des Bundestrainers.
Dirk Kaiser
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