Das Kata-Ass landet beim Qualifikations-Turnier in Paris auf Rang drei und folgt Jonathan Horne nach Japan. Bundestrainer Efthimios Karamitsos ist "überglücklich".
Ein strahlendes Trio: Christian Grüner, Jasmin Jüttner (mit dem Ticket Paris - Tokyo) und Efthimios Karamitsos
Jasmin Jüttner fährt zu den Olympischen Spielen nach Tokio. In der Abend-Session der besten vier Athletinnen war der Kata-"Floh" (1,57 Meter) hinter Dilara Bozan aus der Türkei (3-0 Siege) und Alexandra Feracci aus Frankreich (2-1 Siege) auf Rang drei gelandet: mit einem Sieg und zwei Niederlagen - errungen im Round-Robin-Modus ("jede gegen jede"). Und eben jener dritte Rang hatte ausgereicht, um den Olympia-Traum wahr werden zu lassen.
Bereits vor dem abschließenden Duell gegen die spätere Siegerin Bozan war klar, dass Jüttner das Tokio-Ticket nicht mehr zu nehmen sein würde. Denn die Iranerin Fatemeh Dastak Sadeghi hatte auch den dritten und letzten Vergleich gegen die Französin Feracci verloren. Und da Jüttner wiederum gegen die Iranerin den so wichtigen Erfolg eingefahren hatte, fiel das Aufeinandertreffen gegen Bolzan in die Kategorie "genussvolle Kür".
"Bin überwältigt von den gezeigten Leistungen"
Dass Jüttner Bolzan im letzten Kata-Kampf des Tages mit 25,2 Punkten zu 26,0 Punkten unterlegen gewesen war, sollte die Freude über das Erreichen des olympischen Kata-Wettbewerbs nicht trüben. Zusammen mit Bolzan und Ferraci kann sich Jüttner nun auf die nächste große Herausforderung vorbereiten - die Olympischen Spiele in Tokio.
Kata-Bundestrainer Efthimios Karamitsos war "überwältigt von den gezeigten Leistungen". Er habe gewusst, dass Jasmin sehr gut und sehr stark ist. Aber zwischendurch sei er mit den Entscheidungen der Kampfrichter nicht immer einverstanden gewesen. Jetzt sei er nur noch überglücklich.
DKV-Sportdirektor Christian Grüner war ebenfalls anzumerken gewesen, wie sehr ihn das Format mitgenommen hatte. "Jasmin", so sein Fazit mit etwas brüchiger Stimme", "hat sich hier in Paris für die harte und kontinuierliche Arbeit der vergangenen Jahre belohnt".
Bereits zum Auftakt am Morgen hatte Jasmin Jüttner in ihrem Pool mit 24,46 Punkten, erzielt mit der Kata Gojushiho Dai, eine Duftmarke gesetzt. Unter allen 44 Teilnehmerinnen war die Jüttner'sche Ausbeute die beste gewesen. In der zweiten Runde folgten 26,0 Punkte (Unsu), und es verstetigte sich die Gewissheit, dass es für die Aschaffenburgerin an diesem Tag weit gehen könnte. In der Runde der besten Acht, unterteilt in zwei Vierer-Gruppen, hatte Jüttner mit der Kata Sansai und 26,56 Punkten erneut die Bestmarke in beiden Pools erzielt - und damit den Einzug ins "Finale" geschafft.
Am Samstag und Sonntag sind beim Qualifikations-Turnier im Stade Pierre die Coubertin Noah Bitsch, Anna Miggou, Ilja Smorguner und Johanna Kneer gefordert - wobei Kneer das mit Abstand schwerste Los erwischt haben dürfte: Bitsch trifft in den zweiten Runde auf den Argentinier Julio Ichiki, Miggou in der ersten Runde auf Sarah Alameri (Vereinigte Arabische Emirate) und Kneer auf die ehemalige Weltmeisterin und Lokalmatadorin Alizee Agier (Frankreich) - ebenfalls in der ersten Runde.
Dirk Kaiser
Jasmin Jüttner
Round Robin
1. Runde gegen Alexandra Feracci (Frankreich) - 25,32 zu 25,66
(Sansai)
2. Runde gegen Fatemeh Dastak Sadeghi (Iran) - 25,14 zu 24,98
(Unsu)
3. Runde gegen Dilara Bozan (Türkei) - 25,2 zu 26,0
(Suparinpei)
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1. Runde: 24,46 Punkte (Gojushiho Dai) - 1. Platz
2. Runde: 26,0 Punkte (Unsu) - 1. Platz
3. Runde: 26.56 Punkte (Sansai) - 1. Platz
Jana Messerschmidt (-55 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 1:0 gegen Yorgelis Camacho Salazar (Venezuela)
3. Runde: 1:0 gegen Catarina Rodrigues (Portugal)
4. Runde: 1:1 gegen Dorota Banaszczyk (Polen)
David Kuhn (-67 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 0:2 gegen Supa Ngamphuengphit (Thailand)
Es hat nicht sollen sein. Obwohl Jana Messerschmidt keinen Kampf während der regulären Kampfzeit verloren hatte, reichte es nicht zum Einzug in die Runde der "Top Four". Nachdem Messerschmidt die ersten beiden Kämpfe knapp mit 1:0 zu ihren Gunsten entschieden hatte, folgte ein 1:1 gegen die Polin Dorota Banaszczyk. Dabei war die Deutsche 23 Sekunden vor Schluss mit 0:1 in Rückstand geraten, konnte jedoch kurz vor Ablauf der Uhr zum 1:1 kontern. Indes: Zum Weiterkommen ins Halbfinale hatte es wegen des Senchus der Polin nicht gereicht.
Somit musste Messerschmidt darauf hoffen, das Banaszczyk gegen die amtierende Europameisterin Anna Chernysheva die Oberhand behalten würde - um wenigstens über den Umweg "Trostrunde" noch in die Nähe der Olympia-Tickets zu gelangen. Doch Chernysheva blieb trotz des zwischenzeitlichen 2:2 cool und brachte den Sieg souverän mit 6:2 nach Hause.
Damit hatte die Russin Messerschmidt bereits zum zweiten Mal binnen kürzester Zeit den Weg nach Tokio versperrt. Bei der EM in Porec hatte Chernysheva der DKV-Athletin kurz vor Schluss durch einen Ippon den Titel weggeschnappt - und war damit letztlich dafür verantwortlich, dass Messerschmidt in Paris antreten musste. Und in der französischen Hauptstadt hatte Chernysheva nun indirekten Einfluss genommen...
Dirk Kaiser
Deutscher Karate Verband e.V.
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