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Routinier Noah Bitsch kämpft sich durch und löst Olympia-Fahrkarte

Beim Qualifikations-Turnier in Paris wird der 31-Jährige Zweiter - trotz Problemen im rechten Knie. "Habe nie an mir gezweifelt." Lob vom DKV-Präsidenten für Bundestrainer Efthimos Karamitsos und Jasmin Jüttner.

Routinier Noah Bitsch kämpft sich durch und löst Olympia-Fahrkarte

Die Silbermedaille um den Hals und Vorfreude auf Tokio im Kopf: Noah Bitsch, eingerahmt von Vater und Coach Klaus Bitsch (rechts) und DKV-Sportdirektor Christian Grüner

Noah Bitsch ist nach Welt- und Europameister Jonathan Horne (+ 75 Kilogramm) und Kata-Spezialistin Jasmin Jüttner der dritte Karateka des Deutschen Karate Verbandes (DKV), der bei den Olympischen Spielen in Tokio an den Start gehen wird. Beim Olympia-Qualifikations-Turnier in Paris hatte der Routinier in der Gewichtsklasse -75 Kilogramm in der Vierer-Finalrunde, die im Round-Robin-Format ("jeder gegen jeden") ausgetragen worden war, mit drei Punkten (ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage) den zweiten Platz belegt. Da nur der Viertplatzierte der Finalrunde nicht nach Tokio reisen wird, kann sich Bitsch, der an diesem Tag acht Kämpfe zu bestreiten und dabei nur einmal verloren hatte, auf den nächsten und wohl größten sportlichen Höhepunkt in seiner Laufbahn freuen.

Obwohl er sein Knie gespürt habe, habe er nie an sich gezweifelt, hatte Bitsch hernach zu Protokoll gegeben. "An Olympia teilzunehmen, ist historisch - weil es die einzige Chance in meinem Leben ist, und weil Karate nur in diesem Jahr olympisch ist."

Unbeirrt trotz erster und einziger Niederlage zum Auftakt der Finalrunde

Nachdem er sich trotz Beschwerden in seinem rechten Knie nach fünf Erfolgen bis in die Runde der letzten Vier durchgekämpft hatte, musste er gleich zu Beginn des "Top Four" die erste Niederlage während des gesamten Turnierverlaufs hinnehmen - obwohl er bis kurz vor Schluss gegen Bashar Alnajjar mit 2:1 geführt hatte. Am Ende war es jedoch der Jordanier gewesen, der durch das 3:2 die ersten zwei Punkte auf seinem Konto verbuchen konnte.

Doch Bitsch hatte sich durch die Niederlage nicht beirren lassen und war im zweiten Kampf gegen Nurkanat Azhikanov der klar bessere Kämpfer. Nach drei Minuten und zwei Video-Überprüfungen hatte der Deutsche den Kasachen erneut bezwungen: nach dem 7:0 in der fünften Runde diesmal mit 4:1. Da Alnajjar zuvor gegen den Ungarn Gabor Karoly Haspartaki mit 4:5 verloren hatte, lagen vor den beiden finalen Duellen alle Kämpfer mit jeweils einem Sieg und einer Niederlage gleichauf.

Durch den Erfolg über den Dastonbek Otabolaev (rechts) hatte Noah Bitsch die Finalrunde erreicht 
Durch den Erfolg über den Dastonbek Otabolaev (rechts) hatte Noah Bitsch die Finalrunde erreicht

"Die Leistungen haben mich an die Weltmeisterschaft 2014 in Bremen erinnert"

Da der Jordanier im vorletzten Kampf des Abends Azhikanov mit 2:4 unterlegen gewesen war, war klar, dass Noah Bitsch bereits ein Remis gegen den Ungarn reichen würde. Und nach einem Duell ohne großartige Höhepunkte hatten sich Bitsch und Haspartaki 0:0 getrennt.

"Die Leistungen, die Noah heute gezeigt hat, waren phantastisch und haben mich an die Weltmeisterschaft 2014 in Bremen erinnert", sagte DKV-Sportdirektor Christian Grüner. "Damals hat er, genau wie jetzt in Paris, perfekt gekämpft." Die Teilnahme an Olympia sei absolut verdient, weil er von Thomas Nitschmann (Trainer Kumite-Nationalmannschaft, Anm. d. Autors) bestens vorbereitet und von seinem Vater Klaus hervorragend gecoacht worden sei.

Thomas Nitschmann und sein gutes Näschen


Dass Bitsch willensstark ist ("Mit seinem Willen und seiner Erfahrung hat er die Gegner in Schach gehalten" - Christian Grüner), hatte er bereits in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellt - unter anderem mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Porec. Nicht nur aufgrund des gewonnenen Edelmetalls hatte ihm Thomas Nitschmann für Paris einiges zugetraut. Und der Bundestrainer sollte mit seiner Einschätzung recht behalten.

Dirk Kaiser


Im "falschen Pool": Ilja Smorguner scheidet in der dritten Runde aus

25,34 Punkte, erzielt mit der Kata Chatanyara Kushanku, hatte der deutsche Kata-Spezialist Ilja Smorguner in der dritten Runde des Olympia-Qualifikations-Turniers in Paris erzielt. Im Pool 2 der insgesamt 16 besten Athleten wäre er mit dieser Wertung in die Vierer-Endrunde am Abend eingezogen. Da der gebürtige Russe jedoch in Pool 1 gelistet war, reichten die 25,34 Punkte "nur" zu Platz fünf - verbunden mit der Tatsache, dass der 36-Jährige nicht zu den Olympischen Spielen nach Tokio fliegt.

Dabei hatte es für den Deutschen prächtig begonnen. Gleich in der ersten Runde hatte Smorguner in seinem Pool mit 24,88 Punkten und der Kata Anan Dai die mit Abstand beste Wertung aller sechs Teilnehmer erzielt. Zugleich war es die Kata, die von allen 49 Teilnehmern die drittbeste Bewertung erhalten hatte. Nur der Amerikaner Ariel Gutierrez Torres und der Südkoreaner Heejun Park waren mit 25er-Wertungen besser gewesen.

Heejun Park war es auch, der in der zweiten Runde den Smorguner-Pool mit 25,72 Punkten gewonnen hatte. Dicht gefolgt vom Deutschen, der mit der Kata Suparinpei und 25,42 Punkten auf dem zweiten Platz gelandet war. Bester der zweiten Runde war wiederum Ariel Gutierrez Torres (25,6 Punkte). In der dritten und entscheidenden Runde waren es erneut Park, der Iraner Abolfazl Shahrjerdi, der Kolumbianer David Contreras und Ahmed Shawky aus Ägypten, die von den Kampfrichtern und Kampfrichterinnen mit mehr Punkten bedacht worden waren.

Dirk Kaiser

Olympia verpasst hat der deutsche Kata-Spezialist Ilja Smorguner 
Olympia verpasst hat der deutsche Kata-Spezialist Ilja Smorguner

Die Ergebnisse vom 2. Tag

Noah Bitsch (-75 Kilogramm)
Round Robin
1. Runde: 2:3 gegen Bashar Alnajjar (Jordanien) - 0 Punkte
2. Runde: 4:1 gegen Nurkanat Azhikanov (Kasachstan) - 2 Punkte
3. Runde: 0:0 gegen Gabor Karoly Haspartaki (Ungarn) - 1 Punkt
_______________________________________________________

1. Runde: Freilos
2. Runde: 1:0 gegen Julio Ichiki (Argentinien)
3. Runde: 4:2 gegen David Podsklan (Slowakei)
4. Runde: 0:0 gegen Sharmendran Raghonatan (Malaysia)
5. Runde: 7:0 gegen Nurkanat Azhikanov (Kasachstan)
6. Runde: 3:0 gegen Dastonbek Otabolaev (Usbekistan)

Anna Miggou (-61 Kilogramm)
1. Runde: 3:1 gegen Sarah Alameri (Vereinigte Arabische Emirate)
2. Runde: 2:2 gegen Farida Abiyeva (Aserbaidschan)
3. Runde: 0:5 gegen Anita Serogina (Ukraine)

Ilja Smorguner (Kata)
1. Runde: 24,88 Punkte (Anan Dai) - 1. Platz
2. Runde: 25,42 Punkte (Suparinpei) - 2. Platz
3. Runde: 25,34 (Chatanyara Kushanku) - 5. Platz

 

"Wir sind Kata-Olympia"

DKV-Präsident Wolfgang Weigert, Olympia-Teilnehmerin Jasmin Jüttner, Kata-Bundestrainer Efthimios Karamitsos und DKV-Sportdirektor Christian Grüner (von links) 
DKV-Präsident Wolfgang Weigert, Olympia-Teilnehmerin Jasmin Jüttner, Kata-Bundestrainer Efthimios Karamitsos und DKV-Sportdirektor Christian Grüner (von links)

Für Efthimios Karamitsos, der am 1. August, kurz vor Beginn der olympischen Kata-Wettbewerbe am 5. August, seinen 65. Geburtstag begeht, ist die Teilnahme seines Schützlings Jasmin Jüttner an den Spielen in Tokio zweifelsohne der Höhepunkt seiner Laufbahn als Kata-Bundestrainer. Seit fast drei Jahrzehnten ist der gebürtige Grieche, der selbst sechsmal Europameister und zweimal Weltmeisterschafts-Dritter geworden ist, für den Deutschen Karate Verband (DKV) in dieser Funktion tätig. Und just in dem Jahr, in dem Karate erstmals im olympischen Programm vertreten ist, erfährt Karamitsos die Bestätigung für seine lange, kontinuierliche und intensive Tätigkeit.

"Efthimios Karamitsos erntet jetzt die Früchte seiner jahrzehntelangen intensiven Arbeit. Er wird als Olympia-Kata-Bundestrainer in unsere Geschichte eingehen", äußerte sich DKV-Präsident Wolfgang Weigert, der zudem noch ein Lob für Jasmin Jüttner parat hatte. "Es war unglaublich, was Jasmin in Paris gezeigt hat. Mit diesem unbändigen Willen und ihrer Nervenstärke hat sie sich zurecht einen Platz auf dem Podium verdient. Man könnte jetzt auch sagen: Wir sind Kata-Olympia." 

Stolz sei er zudem darauf, dass es mit Jonathan Horne und Jasmin Jüttner gleich zwei DKV-Aushängeschilder nach Tokio geschafft hätten - "und dass wir zudem unseren Flüchtlingsstarter Wael Shueb nach Japan entsenden dürfen". Shueb war vergangene Woche vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für das IOC-Refugee-Team nominiert worden.

Dirk Kaiser

Jüttner-Impressionen von der Finalrunde

eingefangen von xavier Servolle (Kphotos)

Serogina für Miggou erneut eine zu hohe hürde

Die Vize-Europameisterin als Spielverderberin für Anna Miggou 
Die Vize-Europameisterin als Spielverderberin für Anna Miggou

Wie schon bei der Europameisterschaft im kroatischen Porec war die amtierende Vize-Europameisterin Anita Serogina für Anna Miggou eine zu hohe Hürde. Mit 0:5 war die Deutsche, die in der Gewichtsklasse -61 Kilogramm angetreten war, der Ukrainerin unterlegen gewesen. 

Zuvor hatte Miggou Sarah Alameri (Vereinigte Arabische Emirate) mit 3:1 und die Aserbaidschanerin Farida Abiyeva mit 4:1 nach Kampfrichter-Entscheid bezwungen. Nach der regulären Wettkampf-Zeit hatte es 2:2 gestanden.

Der kleine Hoffnungsschimmer, dass es Serogina wie schon in Porec direkt bis ins Finale und damit in die Runde der letzten Vier schaffen würde (und Miggou somit in der Trostrunde wieder in den Wettbewerb eingestiegen wäre), hatte im Halbfinale die Marokkanerin Btissam Sadini zunichte gemacht.

Dirk Kaiser

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