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Update: Seden Bugur und der Ippon, der die Bronzemedaille beschert

Premier League in Matosinhos: Für Johanna Kneer und Selina Stamer ist erst im Viertelfinale Endstation. Jasmin Jüttner verpasst nur knapp das Halbfinale und ist zuversichtlich für die Europameisterschaften.

Update: Seden Bugur und der Ippon, der die Bronzemedaille beschert

Erfolgreiche Bugurs: Gizem, Seden und Veysel

Es waren noch 21 Sekunden zu kämpfen, als Veysel Bugur in seiner Coaching-Box aufsprang und seinen Emotionen kurzzeitig freien Lauf ließ. Grund für diesen spontanen Gefühls-Ausbruch war die entscheidende Aktion seiner Tochter Seden gegen ihre Kontrahentin Yee Ting Tsang (Hongkong) im Kampf um Bronze in der Kumite-Gewichtsklasse -50 Kilogramm gewesen. 

Die Berlinerin hatte eine Fuß-Attacke in Richtung Kopf gestartet - und wurde ob der richtigen und gezielten Ausführung dafür mit einem Ippon belohnt. Aus dem 0:1-Rückstand, den sich Seden Bugur nach etwas mehr als der Hälfte des Kampfes eingehandelt hatte, wurde schließlich eine 3:1-Führung, die bis zum Ende  verteidigt wurde.

Für die Deutsche Meisterin ist der dritte Platz von Matosinhos, der zweiten Station auf der diesjährigen Premier-League-Tour, der bisher größte Erfolg auf internationaler Bühne.

Dirk Kaiser

Jonathan Horne

Chef-Bundestrainer Jonathan Horne

"noch Kleinere mängel beobachtet"

"Ich habe hier und da noch kleinere Mängel beobachtet, die wir bis zur Europameisterschaft abgestellt haben sollten. Ansonsten freue ich mich auf die Titelkämpfe und die Zusammenarbeit mit den Athletinnen und Athleten sowie deren Trainerinnen und Trainern."

 

Wurde wie in Tokio Siebte: Jasmin Jüttner

Die Weltranglisten-Elfte im Kata, Jasmin Jüttner, musste sich im Viertelfinale des Premier-League-Turniers in Matosinhos (Portugal) der Weltranglisten-Zweiten, Hikaru Ono aus Japan, knapp geschlagen geben. Da Ono eine Runde später an ihrer Landsfrau Kiyou Shimizu gescheitert war, war Jüttner der Weg über die Trostrunde verwehrt. Das sei Pech gewesen, konstatierte Jüttner, die mit ihren gezeigten Leistungen zufrieden war. "Ich habe mich von Runde zu Runde gesteigert und meine derzeit gute Form bestätigt." Sie sei nach den Auftritten in einem sehr starken Teilnehmerfeld  extrem zuversichtlich für die Europameisterschaften - "weil ich das Gefühl habe, dass es immer weiter nach oben geht".

Die Deutsche Meisterin hatte sich in der Vorrunde nach drei deutlichen Erfolgen über die Österreicherin Celo, die Tschechin Ondrouskova und die Französin Sampieri für die K.o.-Runde qualifiziert.

"Meine Performance war insgesamt gut" - Ilja Smorguner

Für Ilja Smorguner, der wie Jüttner bei den Olympischen Spielen in Tokio im vergangenen Jahr Rang sieben belegt hatte, war in seinem Dreier-Pool der Führende der Weltrangliste, Damian Hugo Capdevila Quintero, die erwartet hohe Hürde. Obschon sich der DKV-Routinier gegenüber seinem Auftakt-Kampf hinsichtlich der Punkte-Ausbeute (24,26 Punkte) noch einmal gesteigert hatte, gab es kein Vorbeikommen am Spanier, dem mit 25,88 Punkten und zwei Siegen der Einzug ins Viertelfinale gelungen war.

Smorguner war trotz des Ausscheidens in der Vorrunde, das "auf Pech mit der Auslosung zurückzuführen war", zufrieden: "Meine Performance war insgesamt gut - das gilt auch für die erste Kata." Das nächste Ziel, das der 38-Jährige jetzt im Blick hat, sind die Europameisterschaften Ende Mai in der Türkei.

Madeleine Schröter beweist Kampfgeist und Moral

In der Kumite-Gewichtsklasse -68 Kilogramm haben Madeleine Schröter und Charlotte Grimm den Einzug in die K.o.-Runde verpasst. Während Schröter zumindest einen Erfolg errang und sich in ihrem letzten Kampf gegen die favorisierte Ukrainerin Halyna Melnyk bei der 4:5-Niederlage (nach 1:5-Rückstand) bravourös aus der Affäre gezogen hatte, war Grimm ein "Dreier" für einen Sieg verwehrt geblieben.

In der Gewichtsklasse +68 Kilogramm hat Selina Stamer (SEI WA KAI Meißen) ihre derzeit gute Form erneut unter Beweis gestellt. Nachdem sie zum Auftakt die Kosovarin Fortesa Orana, die in der Bundesliga für den SC Banzai Berlin gestartet ist, mit 3:1 bezwungen hatte, lieferte sich Stamer bei der knappen 2:3-Niederlage gegen die Weltranglisten-Fünfte Clio Ferracuti einen packenden und spannenden Kampf. 

Im Dreiervergleich knapp vorn - danach Niederlage gegen Ingrid Creemers

Bis 15 Sekunden vor dem Ende schien beim 2:2 die nächste Überraschung möglich, doch dann war der Italienerin der entscheidende Punkt gelungen. Dass Stamer dennoch die Runde der letzten Acht erreichte, war der Tatsache zu verdanken, dass Orana Ferracuti im letzten Vorrunden-Kampf mit 3:1 geschlagen hatte - und von den drei Starterinnen, die allesamt einmal gewonnen hatten, hatte Stamer das beste Punkt-Verhältnis.

Im Viertelfinale gegen Ingrid Creemers aus den Niederlanden, die ebenfalls vor zwei Wochen in der Bundesliga gekämpft hatte, unterlag Stamer mit 0:3. Gleichwohl hatte die junge Deutsche einmal mehr unter Beweis gestellt, dass sie im "Konzert der Großen" mitspielen kann.

Berauschende Achterbahnfahrt gegen die Weltranglisten-Dritte

Letzteres gilt längst für Johanna Kneer, die zumeist "forsch voran" kämpft. So auch diesmal in ihrem Vorrunden-Pool, den sie mit zwei deutlichen Erfolgen (8:0 und 9:5) zu ihren Gunsten entschied. Vor allem das Aufeinandertreffen mit der Weltranglisten-Dritten Garcia Maria Torres aus Spanien geriet zu einer berauschenden Achterbahnfahrt: Nach 1:3-Rückstand war Kneer mit 4:3 in Führung gegangen - ehe sie kurze Zeit später den Ausgleich hinnehmen musste. Selbst beim 6:5 für die Deutsche war noch nicht klar, wer die Tatami als Siegerin verlassen würde. Mit einem Ippon beseitigte Kneer jedoch die letzten Zweifel. 

Im Viertelfinale gegen Ayaka Saito aus Japan lief es dann nicht mehr so rund wie zuvor - was das Ergebnis von 1:5 unterstreicht.

Dirk Kaiser


Die Ergebnisse

Jasmin Jüttner - WKF-Ranking 11
23,40 : 22,66 Punkte gegen Isra Celo (Österreich) - WKF-Ranking: 21
24,26 : 22,88 Punkte gegen Amalie Ondrouskova (Tschechien) - WKF-Ranking: 55
24,46 : 22,66 Punkte gegen Cassandra Sampieri (Frankreich) - WKF-Ranking: 49
Viertelfinale:
24,60 : 25,48 Punkte gegen Hiraku Ono (Japan) - WKF-Ranking: 2

Shara Hubrich (-50 Kilogramm) - WKF-Ranking 2
0:1 gegen Madina Sadikova (Aserbaidschan) - WKF-Ranking: 60
4:0 gegen Kristina Svilenova (Bulgarien) - WKF-Ranking: 41

Seden Bugur (-50 Kilogramm) - WKF-Ranking 53
0:0 gegen Yuliia Palashevska (Ukraine) - WKF-Ranking: 71
4:2 gegen Junna Tsukii (Philippinen) - WKF-Ranking: 4
Viertelfinale:
3:4 gegen Yorgelis Salazar (Venezuela) - WKF-Ranking: 9
Kampf um Bronze:
3:1 gegen Yee Ting Tsang (Hongkong) - WKF-Ranking: 21

Gizem Bugur (-55 Kilogramm) - WKF-Ranking 75
1:0 gegen Loren Zarei (Schweden) - WKF-Ranking: 40
0:2 gegen Ivet Goranova (Bulgarien) - WKF-Ranking: 11
0:2 gegen Maria Stoli (Griechenland) - WKF-Ranking: 46

Ilja Smorguner - WKF-Ranking 17
24,06 : 23,26 Punkte gegen Salah Eddine El Mansoury (Marokko) - WKF-Ranking: 45
24,26 : 25,88 Punkte gegen Damian Hugo Capdevila Quintero (Spanien) - WKF-Ranking: 1

Madeleine Schröter (-68 Kilogramm) - WKF-Ranking 51
4:0 gegen Sudenur Aksoy (Türkei) - WKF-Ranking: 59
0:3 gegen Miroslava Kopunova (Slowakei) - WKF-Ranking: 14
4:5 gegen Halyna Melynk (Ukraine) - WKF-Ranking: 6

Charlotte Grimm (-68 Kilogramm) - WKF-Ranking 45
1:3 gegen Flavia Ribeiro (Portugal) - WKF-Ranking: 82
0:0 gegen Vasiliki Panetsidou (Griechenland) - WKF-Ranking: 16
1:8 gegen Silvia Semeraro (Italien) - WKF-Ranking: 2

Johanna Kneer (+68 Kilogramm) - WKF-Ranking 20
8:0 gegen Pauline Bonjour (Schweiz) - WKF-Ranking: 74
9:5 gegen Gracia Maria Torres (Spanien) - WKF-Ranking: 3
Viertelfinale: 1:5 gegen Ayaka Saito (Japan) - WKF-Ranking: 10

Selina Stamer (+68 Kilogramm) - WKF-Ranking 67
3:1 gegen Fortesa Orana (Kosovo) - WKF-Ranking: 21
2:3 gegen Clio Ferracuti (Italien) - WKF-Ranking: 5
Viertelfinale: 0:3 gegen Ingrid Creemers (Niederlande) - WKF-Ranking: 36

 

Das Format

Anders als bei den bisherigen Premier-League-Veranstaltungen nehmen künftig nur noch bis zu 32 Athletinnen und Athleten pro Gewichtsklasse teil - und diese kämpfen in der ersten Runde im "Round-Robin"-System. Für einen Sieg gibt es drei Punkte, für ein Unentschieden einen Punkt und für eine Niederlage keinen Punkt.

Die Einteilung erfolgt, je nach Meldezahl, in Dreier- oder Vierer-Gruppen. Nach Abschluss der Gruppenphase erreichen die jeweils Bestplatzierten das Viertelfinale. Ab diesem Zeitpunkt geht es im K.o.-System weiter.

Zog sich achtbar aus der Affäre: Gizem Bugur (links) 
Zog sich achtbar aus der Affäre: Gizem Bugur (links)
 

Überraschendes Aus für Shara Hubrich

Nachdem Shara Hubrich in Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate), beim ersten Premier-League-Turnier des Jahres, als Dritte reüssiert hatte, war für die Vize-Weltmeisterin der Wettbewerb diesmal  nach der Vorrunde  beendet. Ausschlaggebend dafür war die knappe 0:1-Niederlage im ersten Kampf gegen Madina Sadikova aus Aserbaidschan. Zwar gelang Hubrich danach ein 4:0-Erfolg über die Bulgarien Kristina Svilenova, da jedoch Sadikova ihren beiden Kämpfe gewonnen hatte, war das überraschende Hubrich-Aus besiegelt.

"Niemals aufgeben"

Für die Überraschung im positiven Sinn hat indes Seden Bugur gesorgt. Nachdem die Berlinerin, die jüngst in Ludwigsburg Deutsche Meisterin geworden war, zum Auftakt gegen Yuliia Palashevska (Ukraine) ein 0:0 erkämpft hatte, war ihr gegen die Weltranglisten-Vierte Junna Tsukii (Philippinen) beim 4:2 ein richtig großer Coup gelungen - verbunden mit dem Einzug ins Viertelfinale.

Dort zeigte Bugur, die es "super aufregend" nannte, in der Gewichtsklasse ihrer mittlerweile zurückgetretenen Schwester Duygu kämpfen zu dürfen, eine erneut bemerkenswerte Leistung gegen Yorgelis Salazar. Allerdings wurde der zweite Coup des Tages nur knapp verpasst - weil sich die Deutsche gegen die Favoritin aus Venezuela knapp mit 3:4 geschlagen geben musste. Da Salazar jedoch das Finale erreichte, kämpft Bugur am Sonntag um die Bronzemedaille gegen Yee Ting Tsang aus Hongkong.

"Ich werde mein Allerbestes geben und hoffentlich mit der Medaille nach Hause fahren", sagte Bugur und fügte hinzu, dass das Motto "niemals aufgeben" bis zum Schluss gelte.

Gizem Bugur, die ältere Schwester von Seden, tritt die Heimreise gen Berlin hingegen mit einem Sieg und zwei Niederlagen an - wobei diese gegen die favorisierte Konkurrenz durchaus respektabel waren.

Dirk Kaiser

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