Premier League in Paris: Britin setzt sich mit 3:2 durch und revanchiert sich somit für die Niederlage im EM-Finale 2024. Die Bilder des Tages kommen vom Team "Karate Insights".
Johanna Kneer (rechts)
Update:
Beim Premier-League-Event in Paris hatte Johanna Kneer das Podium im Blick, dieses aber knapp verpasst: In einer Neu-Auflage des Europameisterschafts-Finales von 2024 hatte Kneer, kontinentale Titelträgerin und seinerzeit in Zadar 4:2-Siegerin über Rochelle Walters, diesmal gegen die Britin mit 2:3 das Nachsehen gehabt und das Turnier somit auf Rang fünf beendet.
Dabei war Walters, die aufgrund ihrer Länge ihren Reichweiten-Vorteil gekonnt eingesetzt hatte, der entscheidende Punkt erst elf Sekunden vor dem Ende gelungen. Bis dahin hatte Kneer in einem sehr taktisch geprägten Kampf mit 1:0 und 2:1 geführt. Doch die Weltranglisten-Sechste hatte sich durch die Rückstände nicht von ihrem Konzept abbringen lassen und war dafür belohnt worden.
Kleiner Trost für Johanna Kneer: 2024 war sie an selber Stätte bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Danach hatte jedoch die Erfolgs-Geschichte so richtig an Fahrt aufgenommen.
Johanna Kneer hatte es spannend gemacht: Nach einem Remis gegen Ana Rita Oliveira (gegen die Portugiesin hatte Kneer 2024 in Paris noch mit 6:1 gewonnen) und einem deutlichen 8:0-Erfolg gegen Lily-Rose Nolet aus Kanada, hatte die Doppel-Europameisterin von Zadar in ihrem letzten Vorrunden-Kampf unter Druck gestanden. Schließlich hatte Oliveira mit zwei Siegen vorgelegt, so dass Kneer gegen Nancy Garcia aus Frankreich unbedingt gewinnen musste, um ins Viertelfinale der Gewichtsklasse +68 Kilogramm einzuziehen. Und das hatte sie dann auch getan: Obwohl die Nummer sieben der Weltrangliste mit 2:1 und 3:2 in Führung gelegen hatte, hatte sich Kneer mit 5:3 durchgesetzt.
Das Viertelfinale gegen Julia Daniszewska aus Polen war hingegen eine klare Angelegenheit für die 27-Jährige gewesen: Das 5:1 war der dritte Erfolg in Serie über Daniszewska, die im vergangenen Jahr bei den Premier-League-Turnieren in Kairo (2:5) und in Casablanca (0:4) das Nachsehen hatte.
Spannend war es dann wiederum im Halbfinale gegen Maria Torres Garcia aus Spanien zugegangen: Die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste, die 2024 bei den Premier-League-Gold-Duellen in Kairo (1:4) und Antalya (3:11) gegen Kneer verloren hatte, hatte sich diesmal viel vorgenommen - zumal ihr der letzte Triumph über die DKV-Top-Athletin im Januar 2024 in Paris (damals hatte es ein 1:0 in der Vorrunde gegeben) gelungen war.
Und tatsächlich hatte Torres, die 1:0, 2:1 und 3:1 geführt hatte, ihr Vorhaben umgesetzt. Allerdings hatte sie bis zum Schluss zittern müssen, da Kneer auf 2:3 verkürzt hatte und eine weitere Verwarnung die Disqualifikation für die Spanierin nach sich gezogen hätte.
Im Gegensatz zu Kneer dürfte sich Reem Khamis den Auftakt ins Wettkampf-Jahr sicherlich anders vorgestellt haben: Die "Grand Winnerin" von 2024 in der Gewichtsklasse -61 Kilogramm hatte sich nach der knappen 0:1-Niederlage im entscheidenden Duell gegen die Schwedin Anna-Johanna Nilsson früher aus dem Wettbewerb verabschiedet als gedacht. Zuvor hatte Khamis - genau wie Nilsson - die Spanierin Indira Zuniga Garcia bezwungen.
Zufrieden mit seinen drei Auftritten dürfte hingegen Janne Haubold (-84 Kilogramm) gewesen sein. Nach längerer Abstinenz auf der Premier-League-Bühne - bedingt durch eine Knie-Operation - war Haubold gegen den Weltranglisten-18. Andrii Toroshanko aus der Ukraine ein deutlicher 4:0-Erfolg gelungen. Gegen den Japaner Eto und den Mazedonier Spasenovski hatte er indes das Nachsehen.
Schröter und Sekot mit versöhnlichem Vorrunden-Abschluss
Auch Madeleine Schröter (-68 Kilogramm) hatte nur einmal Grund zum Jubeln - in ihrem letzten Kampf gegen Pamela Bodei. Gegen die Italienerin hatte Schröter bereits im vergangenen Jahr an selber Stätte gewonnen. Zuvor hatte sich die Deutsche Meisterin zwar mehr als achtbar gegen die favorisierten Kontrahentinnen aus der Affäre gezogen. Allerdings hatte es in beiden Fällen nicht zum Sieg gereicht.
Ebenfalls einmal erfolgreich gewesen war Nikolai Sekot in der Gewichtsklasse +84 Kilogramm: Nach der 3:5-Auftakt-Niederlage gegen den Serben Djordje Tesanovic und einem knappen 0:1 gegen den Kasachen Dias Arnabekov hatte Sekot mit dem 4:3 gegen den Iraner Mahdi Ashouri Garmjani einen versöhnlichen Abschluss gefeiert.
Einzig Amelie Lücke (+68 Kilogramm) war ohne Sieg geblieben - wobei sie, analog zu Janne Haubold, nach längerer Zeit erstmals wieder auf der großen internationalen Bühne gestanden hatte. Zudem hatte Lücke in allen drei Duellen durchaus Chancen gehabt, diese zu ihren Gunsten zu entscheiden.
Dirk Kaiser
KUMITE
Reem Khamis (-61 Kilogramm) / Weltranglisten-Position 1
4:2 gegen Indira Zuniga Garcia (Spanien) / 21
0:1 gegen Anna-Johanna Nilsson (Schweden) / 9
Madeleine Schröter (-68 Kilogramm) / Weltranglisten-Position 17
6:8 gegen Elina Sieliemienieva (Ukraine) / 8
0:1 gegen Thalya Sombe (Frankreich) / 5
3:0 gegen Pamela Bodei (Italien) / 21
Johanna Kneer (+68 Kilogramm) / Weltranglisten-Position 2
0:0 gegen Ana Rita Oliveira (Portugal) / 24
8:0 gegen Lily Rose Nolet (Kanada) / 27
5:3 gegen Nancy Garcia (Frankreich) / 7
Viertelfinale: 5:1 gegen Julia Daniszewska (Polen) / 16
Halbfinale: 2:3 gegen Maria Torres Garcia (Spanien) / 1
Duell um Bronze: 2:3 gegen Rochelle Walters (Großbritannien) / 6
Amelie Lücke (+68 Kilogramm) / Weltranglisten-Position 16
3:4 gegen Robin van Wezel (Niederlande) / 60
0:2 gegen Clio Ferracuti (Italien) / 5
0:1 gegen Theodosia Giamouki (Zypern) / 35
Janne Haubold (-84 Kilogramm) / Weltranglisten-Position 46
3:5 gegen Junya Eto (Japan) / 32
4:0 gegen Andrii Toroshanko (Ukraine) / 18
1:3 gegen Petar Spasenovski (Mazedonien) / 36
Nikolai Sekot (+84 Kilogramm) / Weltranglisten-Position 22
3:5 gegen Djordje Tesanovic (Serbien) / 36
0:1 gegen Dias Arnabekov (Kasachstan) / 17
4:3 gegen Mahdi Ashouri Garmjani (Iran) / 36
"Die Athletinnen und Athleten erneut tolle Leistungen gezeigt, wobei Janne Haubold und Nikolai Sekot einen richtig guten Job gemacht haben. Johanna Kneer war absolut top, wenngleich sie das Halbfinale und das Finale knapp verloren hat.
Grundsätzlich sind wir durch die Bank richtig gut drauf. Jedoch kosten uns die Fehler entweder eine Medaille oder das Weiterkommen in die nächste Runde. Daran werden wir ansetzen."
Noah Bitsch (kommissarischer
Kumite-Bundestrainer)
Deutscher Karate Verband e.V.
Bundesgeschäftsstelle
Am Wiesenbusch 15
45966 Gladbeck
Tel.: +49 (0)2043 / 2988-0
Fax.: +49 (0)2043 / 2988-91
E-Mail: nfkrtd
Kontaktformular
Presseanfragen
Abonnieren Sie unseren Newsletter.
Impressum / Datenschutz / Bildnachweis / AGB
Deutscher Karate Verband e.V. im DOSB e.V.
Wir sind als offizieller Fachverband Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund e.V. und in der World Karate Federation e.V.