Premier League: 20-Jährige unterliegt im Finale mit 0:2 und ist für die Nachwuchs-Europameisterschaften bestens vorbereitet. Johanna Kneer, Hannah Riedel, Madeleine Schröter und Muhammed Özdemir überzeugen mit jeweils zwei Vorrunden-Siegen.
Stolze Geschwister: Mia Bitsch und ihr Bruder Noah, der als Nachwuchs-Bundestrainer für den DKV tätig ist
Ausgerechnet im sechsten und letzten Kampf hat Mia Bitsch ihre erste Niederlage einstecken müssen. Im Finale der Gewichtsklasse -55 Kilogramm unterlag die U21-Europameisterschafts-Dritte der Japanerin Airi Shima mit 0:2. Trotz der Niederlage ist der zweite Platz bei einem Premier-League-Turnier ein großartiger Erfolg - zumal Bitsch nicht nur in der Weltrangliste Plätze gut machen wird, sondern auch die ersten Punkte auf dem Weg zur Einzel-Weltmeisterschaft 2025 in Kairo gutgeschrieben bekommt.
Für die 20-Jährige ist nach Paris vor Tbilisi. Dort finden in zwei Wochen die Europameisterschaften in den Altersklassen U16, U18 und U21 statt. Und in dieser Verfassung gehört die Thüringerin durchaus zu den Medaillen-Kandidatinnen.
Dirk Kaiser
Nach fünf Siegen, drei davon in der Vorrunde, und insgesamt 23:8 Match-Punkten hat Mia Bitsch beim Premier-League-Event in Paris das Finale in der Kumite-Gewichtsklasse -55 Kilogramm erreicht. Dort wartet am Sonntag gegen 17.10 Uhr die Japanerin Airi Shima, die Nummer 32 der Welt, auf die deutsche U21-Meisterin.
Nachdem Bitsch in der Runde der letzten Acht zunächst die Japanerin Akira Yatoji mit 4:0 bezwungen hatte, folgte im Halbfinale ein ungefährdeter 6:1-Triumph über Louiza Aboriche (Algerien). Der Final-Einzug, verbunden mit dem Gewinn einer Medaille, ist der bislang größte Erfolg für Bitsch auf der Premier-League-Tour.
Für Gizem Bugur endete der Wettkampf indes nach der Vorrunde. Nach ihrem Auftakt-Erfolg hatte die Berlinerin zwei Niederlagen hinnehmen müssen, sodass unterm Strich "nur" der dritte Platz in ihrem Pool herausgesprungen war.
Mit der gleichen Platzierung verabschiedete sich Nikolai Sekot in der Gewichtsklasse +84 Kilogramm aus der französischen Hauptstadt. Zwei Niederlagen gegen routinierte Kontrahenten stand ein Sieg gegen den Italiener Michael Ghislandi gegenüber.
Hannah Riedel hat unter Beweis gestellt, dass sie mit der Weltspitze mithalten kann. Allerdings haben ihre zwei Erfolge - gegen Lynn Snel (Niederlande) und Eda Eltemur (Türkei) - nicht bis ins Viertelfinale in der Gewichtsklasse +68 Kilogramm geführt, da Tsubasa Kama (Japan), die nach der Vorrunde ebenfalls zwei Siege auf dem Konto hatte, das direkte Duell gegen Riedel mit 1:0 gewonnen hatte.
Auch Madeleine Schröter war nach zwei Siegen und nur einer Niederlage - diese allerdings gegen die Gruppen-Beste Thalya Sombe aus Frankreich - auf dem zweiten Platz notiert worden.
Für Muhammed Özdemir, der beim Premier-League-Turnier für die Rhein-Neckar Knights an den Start gegangen war, endete der Wettkampf in der Gewichtsklasse -67 Kilogramm ebenfalls auf Rang zwei nach der Vorrunde - was angesichts der Qualität der Konkurrenz, die in der Weltrangliste auf den Rängen neun, zehn und elf geführt wird, aller Ehren wert ist. Einzig der Auftakt gegen den späteren Gruppen-Sieger Afeef Ghaith aus Jordanien war dem deutschen U21-Meister misslungen. Danach folgten indes zwei beeindrucke Triumphe.
Für den vierten zweiten Vorrunden-Platz war Johanna Kneer verantwortlich gewesen: Die Europameisterin hatte den zweiten ihren drei Kämpfe in der Kumite-Gewichtsklasse +68 Kilogramm gegen die Spanierin Garcia Maria Torres mit 0:1 verloren - und musste trotz zweier Siege der Weltranglisten-Vierten den Vortritt lassen.
Dirk Kaiser
Kata
Jonas Abu Wahib
WKF-Ranking: 13
38,30 : 38,70 Punkte (Kanku Sho) gegen Franck Ngoan (Frankreich) / 33
38,90 : 41,30 Punkte (Unsu) gegen Ali Sofuoglu (Türkei) / 4
40,20 : 41,90 Punkte (Gojushiho Dai) gegen Taishi Tozaki (USA) / 49
Kumite
Johanna Kneer (+68 Kilogramm)
WKF-Ranking: 9
3:0 gegen Niamh Junner (Schottland) / 14
0:1 gegen Garcia Maria Torres (Spanien) / 4
6:1 gegen Rita Oliveira (Portugal) / 39
Madeleine Schröter (-68 Kilogramm)
WKF-Ranking: 7
4:1 gegen Pamela Bodei (Italien) / 26
1:3 gegen Thalya Sombe (Frankreich) / 9
2:1 gegen Sudenur Aksoy (Türkei) / 15
Hannah Riedel (-68 Kilogramm)
WKF-Ranking: 66
0:1 gegen Tsubasa Kama (Japan) / 16
3:3 gegen Lynn Snel (Niederlande) / 45
2:0 gegen Eda Eltemur (Türkei) / 22
Mia Bitsch (-55 Kilogramm)
WKF-Ranking: 11
4:3 gegen Assemgul Yerdaulet (Kasachstan) / 38
2:0 gegen Matilda Rosenlind (Schweden) / 16
7:4 gegen Syria Mancinelli (Italien) / 29
Viertelfinale: 4:0 gegen Akira Yatoji (Japan) / 39
Halbfinale: 6:1 gegen Louiza Aboriche (Algerien) / 18
Finale: 0:2 gegen Airi Shima (Japan) / 32
Gizem Bugur (-55 Kilogramm)
WKF-Ranking: 12
3:2 gegen Anna Protsenko (Ukraine) / 23
1:7 gegen Gulmira Ossenova (Kasachstan) / 7
0:7 gegen Jennifer Warling (Luxemburg) / 15
Nikolai Sekot (+84 Kilogramm)
WKF-Ranking: 28
0:5 gegen Ryzvan Talibov (Ukraine) / 4
0:8 gegen Saleh Abazari (Iran) / 13
2:2 gegen Michael Ghislandi (Italien) / 43
Muhammed Özdemir (-67 Kilogramm)
WKF-Ranking: 22
Rhein-Neckar Knights
0:8 gegen Afeef Ghaith (Jordanien) / 9
2:0 gegen Joaquim Mendes (Portugal) / 10
7:4 gegen Hiroki Nakano (Japan) / 11
Der Bundestrainer für den Kumite-Bereich, Jonathan Horne, hat die Leistungen seiner Schützlinge, die am zweiten Tag im Einsatz gewesen waren, eingeordnet - und er lobt die Finalistin.
"Nikolai Sekot hatte drei Kämpfe in einer starken Gruppe, die okay waren. Aktuell ist er noch auf der Suche nach seiner Form. Aber er ist noch jung, und seine Entwicklung gefällt mir gut."
"Muhammed Özdemir hat den ersten Kampf ein bisschen verschlafen, die anderen beiden jedoch souverän mit seiner Art und seiner Klasse dominiert."
"Mia Bitsch hatte einen Super-Tag - und das in jedem Kampf unterstrichen. Das Finale hat sie leider unglücklich verloren, wobei man aber auch sagen muss, dass es die Japanerin gut gemacht hat. Dennoch: Für das Alter und den Aufstieg, den Mia gerade vollzieht, war das eine Hammer-Leistung. Das freut mich sehr für sie."
"Johanna Kneer hatte drei starke Kämpfe, wobei das Duell gegen die Spanierin auch hätte anders ausgehen können."
"Bei Madeleine Schröter war es genauso wie bei Johanna: Von drei starken Kämpfen hat sie leider einen verloren - und ist damit Zweite in ihrem Pool geworden."
"Dass Nuancen auf diesem Niveau entscheiden, konnte man auch bei Hannah Riedel beobachten, die nach zwei Siegen und einer Niederlage auf Platz zwei gelandet war. Hinzu kam, dass sie gegen die Gruppen-Beste, die auch eine Niederlage hatte hinnehmen müssen, den schlechteren direkten Vergleich hatte."
"Gizem Bugur hatte einen Kampf, den wir uns so nicht vorgestellt hatten. Gegen Jennifer Warling war sie dann vom Kopf her nicht mehr da. Insofern fällt das Fazit zu ihr ambivalent aus.
Aufgezeichnet von Dirk Kaiser
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