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"Thriller-Meister" Özdemir erst im Halbfinale gestoppt

Am Samstag geht es um Bronze. Shara Hubrich kann Vorsprung nicht über die Zeit bringen und wird im Gesamt-Klassement Siebte. Ein "Fuß" in der letzten Sekunde besiegelt die Niederlage von Reem Khamis. Das 1:1 reicht Gizem Bugur nicht zum Weiterkommen. Philipp Walger im zweiten Kampf ohne Rhythmus. Florian Haas verpatzt den Start.

"Thriller-Meister" Özdemir erst im Halbfinale gestoppt

Der Moment des Stolzes: Muhammed Özdemir

Es war eine gefühlte Ewigkeit, die die Kampfrichterinnen und Kampfrichter hatten verstreichen lassen, ehe das Ergebnis verkündet worden war: Sieg durch Judges-Entscheid für Muhammed Özdemir. Der Deutsche Meister in der Gewichtsklasse -67 Kilogramm hatte sich nach diesem positiven Votum mehrmals mit der Faust auf sein Herz geklopft. Schließlich hatte er nicht nur die Nummer sechs der Welt, den Japaner Saichiro Nakano, besiegt (nachdem der Kampf in der regulären Zeit 0:0 ausgegangen war), sondern auch die vierte Runde erreicht. In einem Duell, das von Taktik und gegenseitigem Respekt ob der Klasse des Kontrahenten geprägt gewesen war, hatten beide Trainer sieben Sekunden vor dem Ende die VR-Karte gezogen - und erneut hatte es eine gewisse Zeit in Anspruch genommen, ehe die Bewertung festgestanden hatte: keine Treffer.

Auch der nächste Özdemir-Kampf war in die Kategorie "Thriller" gefallen. Doch im Gegensatz zuvor war es dem Youngster diesmal gelungen, seinen Kontrahenten, den Algerier Ayoub Anis Helassa in der regulären Kampfzeit zu bezwingen: mit 1:0 durch die entscheidende Aktion eine Sekunde vor dem Ende.

Erfolgreiche Revanche gegen Akhmed Akhmedov

Gegen den gebürtigen Russen Akhmed Akhmedov, der als "Neutraler Athlet" an den Start gegangen war, hatte es Özdemir dann "weniger spannend" gemacht: Am Ende hatte das Resultat 2:0 für den Deutschen gelautet, der damit erfolgreich Revanche genommen hatte für die 2018 bei der Youth League in Mexiko erlittene Final-Niederlage - wobei diese nach dem 0:0 erst durch die Judges besiegelt worden war.

Viel wichtiger als die Wiedergutmachung war jedoch die Tatsache, dass Özdemir das Halbfinale erreicht hatte. Und in dem hatte er seine erste Niederlage hinnehmen müssen. Trotz des 0:3 gegen Nenad Dulovic aus Montenegro hat Özdemir am kommenden Samstag die Chance, sich mit der Bronzemedaille für seine bislang couragierten Auftritte zu belohnen. Gegner ist dann Fahad Alkhathami (Saudi-Arabien) Ohnehin ist das Erreichen des "kleinen Finales" der bislang größte Erfolg im Senioren-Bereich.


Hatte sich von Kampf zu Kampf gesteigert, konnte aber den Lohn nicht einstecken: Shara Hubrich (rechts) 
Hatte sich von Kampf zu Kampf gesteigert, konnte aber den Lohn nicht einstecken: Shara Hubrich (rechts)

Das Ergebnis von 2021, als Shara Hubrich in Dubai Vize-Weltmeisterin in der Gewichtsklasse -50 Kilogramm geworden war, wird sich nicht wiederholen - weil die 26-Jährige in ihrem Viertrunden-Duell gegen die spätere Finalistin Erminia Perfetto unterlegen war und auch in der Trostrunde gegen Reem Ahmed Salama (Ägypten) 1:7 verloren hatte. Somit geht für die Deutsche die WM mit Rang zu Ende.

Zwar hatte Hubrich gegen Perfetto bis 27 Sekunden vor Schluss mit 2:0 geführt, doch bereits fünf Sekunden später hatte die Italienerin, die in ihren ersten beiden Kämpfen 21 Punkte erzielt hatte, darunter zwölf gegen die Weltranglisten-Zweite Reem Ahmed Salama aus Ägypten, mit einer Aktion zum 2:2 ausgeglichen - und sich damit den Vorteil und den Einzug ins Halbfinale gesichert.

In den beiden Kämpfen zuvor hatte Hubrich ein 0:0 gegen Bettina Plank aus Österreich und ein 1:0 gegen Anja Jovic (Montenegro) zum Weiterkommen gereicht - wobei sich die Deutsche von Kampf zu Kampf gesteigert hatte. In Hubrichs letztem Tages-Duell, das, wenn es erfolgreich gewesen wäre, ins "kleine Finale" geführt hatte, war Salama die aktivere Kämpferin gewesen.


Hatte beim 1:1 gegen Veronica Brunori nicht den Vorteil des Senshu auf ihrer Seite: Gizem Bugur (rechts) 
Hatte beim 1:1 gegen Veronica Brunori nicht den Vorteil des Senshu auf ihrer Seite: Gizem Bugur (rechts)

Gizem Bugur hatte einen guten Kampf gemacht und war nach dem Ausgleich zum 1:1, resultierend aus einem positiven Votum durch die Video-Review-Crew, gegen Veronica Brunori in die Offensive gegangen. Schließlich hatte die Italienerin, Nummer 17 der Welt, den Vorteil des Senshu auf ihrer Seite. Doch sämtliche Versuche, den so wichtigen zweiten Punkt zu erzielen, der für das Weiterkommen in der Gewichtsklasse -55 Kilogramm so wichtig gewesen wäre, waren fehlgeschlagen.


Hatte sich den Ausgang des Duells gegen Anastasiya Chupina sicher anders vorgestellt: Reem Khamis (rechts) 
Hatte sich den Ausgang des Duells gegen Anastasiya Chupina sicher anders vorgestellt: Reem Khamis (rechts)

Für Reem Khamis hätte ihr erster Kampf in der Gewichtsklasse -61 Kilogramm nicht bitterer verlaufen können: Gegen die gebürtige Russin Anastasiya Chupina, die den Status "Neutrale Athletin" erhalten hatte, hatte die deutsche Doppel-Europameisterin bis eine Sekunde vor Schluss scheinbar sicher mit 2:0 geführt. Doch mit der letzten Aktion, einer Fuß-Technik, die erst nach Studiums des Video-Beweises als gelungen bewertet worden war, hatte sich Chupina den nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2-Erfolg gesichert.


Hatte sicher nicht damit gerechnet, so deutlich zu verlieren: Florian Haas (rechts) 
Hatte sicher nicht damit gerechnet, so deutlich zu verlieren: Florian Haas (rechts)

Eine Erklärung für das zu finden, was sich in den drei Minuten auf der Tatami zugetragen hatte, dürfte Florian Haas wohl noch so manches Kopfzerbrechen bereiten: Gegen den Schweden Nematollah Noori hatte Haas in der Gewichtsklasse -60 Kilogramm eine bemerkenswert deutliche 1:11-Niederlage hinnehmen müssen - und das, obwohl der Deutsche Meister unter den "Top Ten" seiner Zunft geführt wird. Möglicherweise war es der nicht gelungene Start in den Kampf, der dazu geführt hatte, dass auch in der Folgezeit nur wenig gepasst hatte.


Hatte gegen Alarson Stallon keine Probleme: Philipp Walger (links) 
Hatte gegen Alarson Stallon keine Probleme: Philipp Walger (links)

3:0 und 0:3! So hatten die Resultate aus Sicht von Phillip Walger gelautet, der als erster Deutscher auf die Tatami gemusst hatte. Nachdem Walger den ersten Kampf in der Gewichtsklasse -75 Kilogramm souverän gegen Alarson Stallon aus dem Tschad gewonnen hatte, war er gegen den Armenier Gor Nersisyan nie in den Rhythmus gekommen. Was einerseits damit zu tun hatte, dass sein Kontrahent die Taktik gewählt hatte, mit einem "Feger" zu Punkten zu kommen. Andererseits waren beide Kämpfer häufig sehr nah beieinander, sodass der Kampfrichter mehrere Verwarnungen wegen Haltens hatte aussprechen müssen. Letztlich hatte dem Armenier eine starke Aktion genügt, um in die nächste Runde einzuziehen.

Dirk Kaiser


Vor dem Start der Wettbewerbe in den Gewichtsklassen -61 und -75 Kilogramm 
Vor dem Start der Wettbewerbe in den Gewichtsklassen -61 und -75 Kilogramm

Nachdem der gestrige Tag für die deutschen Kumite-Athletinnen und -Athleten versöhnlich endete - Madeleine Schröter hatte sich für den Kampf um in die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse -68 Kilogramm qualifiziert (und das, obwohl ihr zwischenzeitlich das linke Knie Probleme bereitet hatte) -, sind am zweiten Wettkampf-Tag der Weltmeisterschaften in Budapest Reem Khamis, Gizem Bugur, Shara Hubrich, Philipp Walger, Muhammed Özdemir und Florian Haas gefordert - wobei Walger und Bugur im Gegensatz zu den anderen vier Deutschen direkt in der ersten Runde auf die Tatami müssen.

Und die Aufgabe, die Gizem Bugur zu lösen hat, ist eine knifflige: Denn mit Veronica Brunori wartet die Nummer 17 der Weltrangliste auf die Berlinerin. Auch Shara Hubrich könnte es bei ihrem ersten Auftritt direkt mit einer starken Konkurrentin zu tun bekommen: Sollte sich Bettina Plank (Österreich) gegen Sofia Cardenaz Balcasar (Kolumbien) durchsetzen, wäre die Weltranglisten-23. die Hubrich-Gegnerin.

Dirk Kaiser

Die Wettkämpfe live auf youtube

Die Bilder der WM (Mittwoch)

die ergebnisse des 2. tages

Phillip Walger (-75 Kilogramm)
1. Runde: 3:0 gegen Alarson Stallon (Tschad)
2. Runde: 0:3 gegen Gor Nersisyan (Armenien)

Muhammed Özdemir (-67 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 5:1 gegen Matej Homola (Slowakei)
3. Runde: 0:0 gegen Soichiro Nakano (Japan)
4. Runde: 1:0 gegen Ayoub Anis Helassa (Algerien)
5. Runde: 2:0 gegen Akhmed Akhmedov ("Neutraler Athlet")
Halbfinale: 0:3 gegen Nenad Dulovic (Montenegro)
Duell um Platz drei: 0:3 gegen Fahad Alkhathami (Saudi-Arabien)

Florian Haas (-60 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 1:11 gegen Nematollah Noori (Schweden)

Reem Khamis (+61 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 2:3 gegen Anastasiya Chupina ("Neutrale Athletin")

Gizem Bugur (-55 Kilogramm)
1. Runde: 1:1 gegen Veronica Brunori (Italien)

Shara Hubrich (-50 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 0:0 gegen Bettina Plank (Österreich) 
3. Runde: 1:0 gegen Anja Jovic (Montenegro)
4. Runde: 2:2 gegen Erminia Perfetto (Italien)
Repechage Pool
3. Runde: 1:7 gegen Reem Ahmed Salama (Ägypten)

 

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