Para-Karateka gewinnt die Silbermedaille. Muhammed Özdemir und Madeleine Schröter belegen jeweils Rang fünf.
Albert Singer bei der Siegerehrung. Neben ihm steht WKF-Vizepräsident Wolfgang Weigert, der beim Weltverband für das Para-Karate verantwortlich zeichnet
Am Ende hatten knapp zwei Punkte Differenz zwischen dem neuen und alten Weltmeister, Carlos Huertas Ruiz aus Spanien, und Albert Singer gelegen (41,4 : 39,5 Punkte). Doch DKV-Vizepräsidentin Kathrin Brachwitz, die das Duell um den Titel im Para-Karate in der Klassifizierung K21 ("Menschen mit geistiger Behinderung") vor Ort in Budapest beobachtet hatte, mochte hernach nicht von einem Leistungs-Unterschied sprechen. Zwar habe Singer, der erkältet in das WM-Finale gegangen war, zwei kleinere Fehler gehabt. Aber das Gleiche hätte auch für den Spanier gegolten. "Angesichts der super Performance spiegelt die große Differenz nicht den tatsächlichen Leistungs-Abstand wider", so die Berlinerin.
Für Singer ist der zweite Platz die zweitbeste Platzierung in seiner Laufbahn. 2016 hatte er den WM-Titel gewonnen; vor zwei Jahren war er in Dubai Dritter geworden.
Bereits vor dem Finale im Para-Karate hatte die Para-Karate-Sektion des DKV eine weitere positive Nachricht zu verkünden: Dr. Birga Lauer ist fortan als neue Klassifiziererin, Level 1, für den Weltverband tätig. Zuvor hatte Lauer, die künftig die Klassifizierungen bei den Deutschen Meisterschaften vornehmen wird, den WKF-Klassifizierungs-Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. Zudem hatte sie in Budapest bereits im WKF-Klassifizierungs-Team mitgewirkt.
Nachdem Madeleine Schröter am späten Vormittag ihren Kampf um Platz drei in der Gewichtsklasse -68 Kilogramm mit 0:4 verloren hatte, hatte auch Muhammed Özdemir nicht für die erhoffte Medaille in der Leistungsklasse sorgen können. In der Gewichtsklasse -67 Kilogramm hatte der 19-Jährige in seinem Bronzemedaillen-Duell gegen Fahad Alkhathami (Saudi-Arabien) mit 0:3 den Kürzeren gezogen.
Es sei lange Zeit ein offener Kampf gewesen, hatte DKV-Sportdirektor Christian Grüner berichtet. In der Mitte des Kampfes habe Özdemir eine Fuß-Technik angesetzt, die jedoch mit einem "Feger" beantwortet worden sei. Und auch ein späterer Kick zum Körper sei nach der Überprüfung durch die Video-Review-Crew nicht gewertet worden.
Christian Grüner: "Muhammed hat bis zum Schluss gefightet und versucht, seinem Gegner, der schon alle Verwarnungen aufgebraucht hatte, noch zu einem Fehler zu zwingen. Aber Alkhathami hat sich letztlich über die Zeit gerettet."
Für Madeleine Schröter sind die Welt-Titelkämpfe mit einem fünften Platz zu Ende gegangen - nachdem die Deutsche das "kleine Finale" um die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse -68 Kilogramm mit 0:4 gegen die Nummer acht der Welt, Ceyco Georgia Zefanya aus Indonesien, mit 0:4 verloren hatte.
Nachdem sich beide Kämpferinnen die erste 90 Sekunden "belauert hatten", so die Einschätzung von DKV-Sportdirektor Christian Grüner, hatte Schröter die Initiative ergriffen. Allerdings hatte der unmittelbar folgende Konter von Zefanya für die Wertung zu ihren Gunsten gesorgt.
Danach hatte Schröter den Druck weiter erhöht, doch die Indonesierin war aufmerksam geblieben und hatte ihre Aktionen ins Ziel gebracht. Obwohl die deutsche Vizemeisterin bis zum Schluss alles versucht hatte, war es ihr - auch aufgrund des Zeitmangels - nicht mehr gelungen, den Rückstand in einen Erfolg umzumünzen.
Christian Grüner: "Madeleine hat zwar die Bronzemedaille verpasst, dafür aber Platz fünf gewonnen."
Dirk Kaiser
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