Karate in Los Angeles 2028? Vier Gründe, die Mut machen

Der Olympia-Ausblick von DKV-Präsident Wolfgang Weigert.

Karate in Los Angeles 2028? Vier Gründe, die Mut machen

Dass das Refugee-Team innerhalb des IOC einen hohen Stellenwert genießt, zeigt sich auf diesem Bild: IOC-Präsident Dr. Thomas Bach (links) an der Seite von Wael Shueb und Tegla Loroupe (Delegationsleiterin IOC-Flüchtlings-Team) Foto-Credit: WKF

In den nächsten Monaten wird das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Bilanz der Olympischen Spiele von Tokio ziehen und eine Evaluation der beteiligten Sportarten vornehmen – um dadurch valide Entscheidungen für das Programm 2028 in Los Angeles treffen zu können. Aus meiner Sicht gibt es vier Gründe, die Mut machen, dass Karate wieder zum olympischen Programm gehören könnte.

Olympische Vielfalt


In den acht Disziplinen waren 82 Athleten und Athletinnen aus 36 Nationen am Start, von denen 20 eine oder mehrere Medaillen gewonnen haben – eine starke Quote gegenüber anderen Sportarten. Ein weiterer Aspekt: Angesichts der Tatsache, dass es keiner Nation gelungen war, mehr als einmal Gold zu erringen, lässt sich eine Ausgeglichenheit konstatieren – obwohl Japan acht Karatekas gestellt hatte. Diese Vielfalt ist ein wesentlicher Kern des olympischen Gedankens. Als Beispiel sei noch der Karateka aus Saudi-Arabien erwähnt, der mit dem Gewinn der Silbermedaille für das einzige Edelmetall seines Landes überhaupt verantwortlich war.

IOC-Flüchtlings-Team


Der herausgehobene Status, den diese Mannschaft innehat und auch in Zukunft haben wird, wurde bereits beim Einmarsch der Nationen deutlich. Hinter Griechenland war das IOC-Refugee-Team als Zweites ins Stadion eingelaufen. Zudem wurde der in Kanada lebende iranische Flüchtling Hamoon Derafshipour aufgrund seiner Platzierung im Karate-Wettbewerb vom IOC als Fahnenträger für das IOC-Flüchtlings-Team für die Abschluss-Feier auserkoren. Sein fünfter Platz in der Kumite-Gewichtsklasse -67 Kilogramm war die beste Platzierung, die ein Mitglied des IOC-Flüchtlings-Teams erreicht hatte.

Erko Karlac 
Erko Karlac

Dass Deutschland mit dem syrischen Flüchtling Wael Shueb im Kata-Wettbewerb vertreten war und dass der Integrations-Beauftragte Prof. Dr. Erko Ernes Kalac vom IOC als Betreuer für das Team nominiert worden war, zeigt den Stellenwert, den der DKV in diesem für das IOC so wichtigen Bereich mittlerweile genießt.

Stellenwert bei den NOKs

Karate hat sich auf Anhieb große Anerkennung bei den jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) erworben. Dies zeigt eindrucksvoll die Nominierung von insgesamt zwölf Fahnenträgern und Fahnenträgerinnen für die Abschluss-Zeremonie.

Medienpräsenz

Die bislang erfolgte Auswertung der weltweiten Medienpräsenz ergab für Karate sehr starke Werte. Eine Detail-Auswertung durch das IOC folgt.

Die Sportart Karate hat in Tokio zweifelsohne Werbung für Los Angeles 2028 gemacht. Allerdings ist die Wiederaufnahme ins olympische Programm kein Selbstläufer, denn neben den von der Ausrichterstadt Paris aufgenommenen vier Sportarten werden sich für 2028 weitere, bisher nicht berücksichtigte IOC-anerkannte Sportarten bewerben.

Veränderungen im paralympischen Bereich vorgesehen

Auch im paralympischen Bereich wird es in Los Angeles Veränderungen geben. Bislang sind nur Sportarten zugelassen, die gleichzeitig auch bei den Olympischen Spielen vertreten sind. Dies soll nun auf dem im Dezember in Taipeh stattfindenden IPC-Kongress dahingehend geändert werden, dass zwei bis drei Sportarten auch ohne vorherige Olympia-Teilnahme in Los Angeles zugelassen werden können. Jedoch befindet sich das paralympische Karate im Wettbewerb mit mindestens 15 weiteren Sportarten, sodass in den entsprechenden Gremien viel Überzeugungsarbeit zu leisten sein wird.

Ungeachtet dessen bleibe ich optimistisch, dass Karate in sieben Jahren ein olympisches Comeback erleben könnte.

 
 

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