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"Eichsfeld Open" liefern gleich mehrere wichtige Erkenntnisse

Die DKV-Vizepräsidentin Kathrin Brachwitz konstatiert, dass sich mehr Vereine für Para-Karate interessieren und öffnen. Michael Lesic lässt Team-Kollegen Mike Richter und Albert Singer hinter sich. Szenen-Applaus für Sven Baum. Marvin Nöltge holt das Optimum heraus. Melvin Voss auf dem Sprung in den C-Kader.

"Eichsfeld Open" liefern gleich mehrere wichtige Erkenntnisse

Die Zahl der Para-Karatekas an den "Eichsfeld Open" nimmt von Jahr zu Jahr zu

Erste Station für die DKV-Para-Karate-Community nach der Sommerpause war erneut das Heilbad Heiligenstadt. In der thüringischen Kreisstadt an der Grenze zu Niedersachsen und Hessen finden seit zehn Jahren die "Eichsfeld Open" statt - und in diese Veranstaltung, ausgerichtet vom Kenbudo Heiligenstadt, sind die Wettbewerbe der Para-Karatekas integriert.

Dass die DKV-Athleten die Sommerpause unterschiedlich genutzt hatten, war an dem Ergebnis in der Klassifizierung "Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung" (K21*) abzulesen: So hatte nicht Vize-Europameister Albert Singer Platz eins belegt, sondern sein Team-Kollege Michael Lesic. 

Allerdings waren die Gründe für die "ungewohnten Platzierungen" schnell gefunden: Während Lesic in seinem Frankreich-Urlaub mit seinem ehemaligen Heim-Trainer Marc Kerdruff in puncto "Athletik" und "Technik" gearbeitet hatte, hatte Singer, der zusammen mit Uwe Jünemann vom Kenbudo Heilgenstadt auf den dritten Rang gekommen war, eine Trainings-Pause eingelegt. Silber holte sich Kader-Athlet Mike Richter, der im Finale die starke Lesic-Vorstellung neidlos anerkennen musste.

Michael Lesic 
Michael Lesic
Marvin Nöltge 
Marvin Nöltge
 

Auch Rollstuhl-Athlet Sven Baum (K30*) präsentierte sich trotz Erkältung in formidabler Verfassung und erhielt für seinen Kata-Vortrag Szenen-Applaus des Publikums. Ein Lob hatte Kathrin Brachwitz für Marvin Nöltge parat: "Marvin hat das Optimum für seine Beeinträchtigung und sein Alter herausgeholt", sagte die DKV-Vizepräsidentin, die in Abwesenheit von Bundestrainer Heiko Kuppi das DKV-Team zusammen mit Isabell Lauer und Thomas Fischer, die ebenfalls zum Para-Karate-Staff gehören, betreut hatte.

Nöltge war in der Klassifizierung "Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung" (K22*) an den Start gegangen und hatte den Youngster Melvin Voss (ASV Eislingen) auf Rang zwei verwiesen. Indes: Aufgrund seiner Leistungen in der jüngeren Vergangenheit wird Voss im kommenden Jahr in den DKV-C-Kader aufgenommen.

Was Kathrin Brachwitz darüber hinaus gefreut hatte, war die erneut gestiegene Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dies zeige, dass sich mehr Vereine für Para-Karate interessierten und auch öffneten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Verein FK Northeim, der in der Klassifizierung "Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung" (K24*) mit Marcel Wiebe, Markus Schrader-Henne, Lucas Wiebe und Florian Brünnig das komplette Podium besetzte. Zudem, so die DKV-Vizepräsidentin, habe es Anfragen von Trainerinnen und Trainern zum Training mit Menschen mit Beeinträchtigungen gegeben.

*K21 (IQ weniger als 75)
*K22 (Down-Syndrom)
*K24 (Psychische Behinderung)
*K31 (Cerebralparese)


Dirk Kaiser

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