Serie-A-Turnier in Konya: Sieben Herren und ein DKV-Debütant im Fokus. Behutsame Integration des Kata-Nachwuchses in den Senioren-Bereich. Premiere für Leyla Özbey.
Feiert sein Serie-A-Debüt für den DKV: Tim Graefe (rechts)
Für Florian Haas, Philipp Walger, Janne Haubold, Anton Kolb, Pascal Deutsch und Konstantinos Papastergios ist es eine hervorragende Möglichkeit, letztmalig unter Wettkampf-Bedingungen den Leistungsstand vor den Europameisterschaften im spanischen Guadalajara (22. bis 26. März) zu überprüfen - und zugleich, bei entsprechendem Abschneiden, weitere Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. Die Rede ist vom zweiten Serie-A-Turnier des Jahres, das vom 10. bis 12. März im türkischen Konya stattfindet. Mit Ausnahme von Haas kommt das oben genannte Quartett bei der EM im Einzel- und / oder im Team-Wettbewerb zum Einsatz - unterstützt von Nikolai Sekot, der auch im Einzel starten wird, und dem deutschen Vizemeister Svjatoslav Prokop.
Für Konya haben etwas weniger als 1.100 Athletinnen und Athleten aus 76 Nationen gemeldet. 14 von ihnen entsendet der DKV offiziell, weitere sieben sind entweder über die Landesverbände oder den Verein gemeldet - darunter Tim Steiner, Deutscher Meister in der Gewichtsklasse -67 Kilogramm, der ebenfalls für die EM nominiert wurde.
Erstmals unter dem DKV-Label startet hingegen Tim Graefe, der sich die Nominierung nicht nur durch seine starken Vorstellungen bei den nationalen Titelkämpfen in Ludwigsburg verdient hat. "Tim hat im Training konstant starke Leistungen gezeigt und sich prima entwickelt", so Jonathan Horne. Zugleich versuche er eine Balance zu finden, die auch zur Motivation beitrage, gewährt der Chef-Bundestrainer Kumite einen Einblick in seine Nominierungs-Kriterien.
Mit Tim Steiner, Tim Graefe und Florent Morina, der in der Türkei ebenfalls antreten wird, ist die Gewichtsklasse -67 Kilogramm gut besetzt - was den Konkurrenz-Kampf, ganz im Sinne des Bundestrainers, befördern sollte.
Ein weiterer Aspekt, den Horne bei seinen Nominierungen berücksichtigt, ist die Fortführung und Umsetzung des angekündigten Umbruchs. "Der Wechsel vom Nachwuchs- in den Senioren-Bereich ist immens. Da spielen die Erfolge, die du in der U18- oder U21-Altersklasse errungen hast, keine Rolle mehr", weiß Horne um die Herausforderungen. Um seine Schützlinge an "dieses andere Wettkampf-Niveau" heranzuführen, müssen sie ebendiese Erfahrungen sammeln. Das gilt unter anderem auch für Amelie Lücke und Douaa Rabhi, die in Konya das DKV-Damen-Duo im Kumite-Bereich bilden.
Florian Haas (-60 Kilogramm)
Florent Morina (-67 Kilogramm)
Tim Graefe (-67 Kilogramm)
Philipp Walger (-75 Kilogramm)
Anton Kolb (-75 Kilogramm)
Janne Haubold (-84 Kilogramm)
Pascal Deutsch (-84 Kilogramm)
Konstantinos Papastergios (+84 Kilogramm)
Yannick Drescher (Kata)
Douaa Rabhi (-61 Kilogramm)
Amelie Lücke (+68 Kilogramm)
Rita Siebert (Kata)
Leyla Özbey (Kata)
Natalie Jürgensmann (Kata)
Im Kata-Einzel-Wettbewerb setzen die Verantwortlichen auf die behutsame Integration des Nachwuchses in den Senioren-Bereich - "weil das auch die anderen Nationen so handhaben", wie Lena Staiger, Bundes-Assistenz-Trainerin, erläutert. Neben der deutschen Vizemeisterin Rita Siebert (18 Jahre) sind es Natalie Jürgensmann (19) und Leyla Özbey (16), die in Konya Wettkampf-Erfahrung auf internationalem Niveau sammeln sollen. Vierter im Bunde ist Yannick Drescher, der mit seinen 23 Jahren fast schon als "alter Hase" durchgeht.
"Frech sein und auf Angriff gehen"
"Unsere Erwartungs-Haltung ist die, dass sich alle so gut wie möglich präsentieren", sagte Staiger, die in Konya zudem Julian Hadizadeh (U18) betreut, und verweist darauf, dass sich das DKV-Quartett auf starke Konkurrenz einzustellen hat. Unabhängig von den Gegnerinnen und Gegnern gehe es darum, "frech zu sein und auf Angriff zu gehen" (Staiger). Alles andere werde sich dann zeigen - auch, wie weit es im Wettbewerb tatsächlich geht.
Während Siebert und Jürgensmann bereits beim ersten Serie-A-Turnier in Athen mit von der Partie waren, feiert Özbey, die genau wie Siebert im Nachwuchs-Bereich EM-Edelmetall ihr Eigen nennen kann, ihr Debüt auf dieser Bühne.
Dirk Kaiser
Deutscher Karate Verband e.V.
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