Ein gebrauchter Auftakt-Tag - trotz couragierter Debütanten

Die WM-Neulinge Konstantinos Papastergios und Janne Haubold ziehen sich achtbar aus der Affäre. Johanna Kneer scheidet nach dem 3:3 gegen Cheheniz Jemi früher als erwartet aus. Auch Madeleine Schröter und David Kuhn überstehen die erste Runde nicht.

Ein gebrauchter Auftakt-Tag - trotz couragierter Debütanten

Auch für David Kuhn war der Einzel-Wettbewerb nach nur einem Kampf beendet

Es war ein Ergebnis, das so nicht vorherzusehen gewesen war. Seinen ersten Weltmeisterschafts-Kampf bei den Senioren hatte "Schwergewicht" Konstantinos Papastergios (+84 Kilogramm) zwar verloren, doch das 0:1 gegen Brian Irr - den Defensiv-Spezialisten aus den USA - war aller Ehren wert. Und weil Irr auch in den beiden folgenden Kämpfen erfolgreich gewesen war, hatte Papastergios tatsächlich darauf hoffen können, es in die Trostrunde zu schaffen. 

Couragierter Auftritt gegen Brian Irr (rechts): Konstantinos Papastergios 
Couragierter Auftritt gegen Brian Irr (rechts): Konstantinos Papastergios
Der Auftritt von Janne Haubold (links) war mutig und beherzt 
Der Auftritt von Janne Haubold (links) war mutig und beherzt

"Bescheidene Bilanz"

"Die Bilanz heute war in der Tat bescheiden. Insofern gilt es für morgen, das Ergebnis besser zu gestalten."

DKV-Sportdirektor Christian Grüner

 

Doch der Georgier Gogita Arkania, der bereits bei den Olympischen Spielen den Medaillen-Traum von Welt- und Europameister Jonathan Horne aufgrund dessen schwerer Verletzung am Ellenbogen und der daraus resultierenden Aufgabe zunichte gemacht hatte, hatte Irrs weiteren Weg mit 2:0 gestoppt - und damit dafür gesorgt, dass es für den 18-jährigen Deutschen bei einem Kampf geblieben war.

Auch Janne Haubold (-84 Kilogramm), ebenfalls erst 18 Jahre jung und WM-Debütant, hatte sich gegen den erfahrenen Anton Isakau aus Belraus bestens geschlagen. "Janne war frech und frisch - und hat sich auch nach dem Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen", bilanzierte Christian Grüner. Der DKV-Sportdirektor hatte mit Freude zur Kenntnis genommen, dass Haubold durch zwei Techniken sogar in Führung gegangen war. Allerdings hatte er diese nicht über die Zeit bringen können und so ebenfalls eine knappe Niederlage (4:5) hinnehmen müssen. Gleichwohl stimmt Grüner die "starke Haubold-Präsentation" zuversichtlich für den Team-Wettbewerb.

Da Isakau im weiteren Verlauf des Turniers an dem Franzosen Jessie Da Costa gescheitert war, war der Einzel-Wettbewerb für Haubold, der in der ersten Runde ein Freilos gehabt hatte, nach einem Kampf beendet. 

Gleiches galt für den "Oldie" im deutschen Team, David Kuhn (-75 Kilogramm). Der 23-Jährige hatte sich in der zweiten Runde dem Belarussen Ivan Korabau mit 0:2 geschlagen geben müssen. Und der wiederum hatte gegen den Top-Favoriten auf die Goldmedaille, Rafael Aghayev aus Aserbaidschan, das Nachsehen. 

Kuhn war mit Respekt die Sache angegangen und dementsprechend eher darauf bedacht gewesen, keinen Punkt zu kassieren. Doch den musste Kuhn im weiteren Kampfverlauf hinnehmen, "obwohl er mit einer Kontertechnik drin gewesen war - was die Kampfrichter jedoch anders bewertet hatten" (Grüner). Diesen Rückstand konnte Kuhn trotz nun energischerer Kampf-Führung nicht mehr aufholen.

Hatte sich mehr erhofft: Johanna Kneer (links) 
Hatte sich mehr erhofft: Johanna Kneer (links)
Das Endergebnis auf LED gebannt 
Das Endergebnis auf LED gebannt
Ins Ziel gebracht: Madeleine Schröter (links) 
Ins Ziel gebracht: Madeleine Schröter (links)
 

Auch die beiden deutschen Damen, die am ersten Tag im Einsatz gewesen waren, durften nur einmal auf die Tatami - wobei Johanna Kneer (+68 Kilogramm) die Einzige des DKV-Quintetts war, die nach der regulären Kampfzeit nicht verloren hatte. Allerdings hatte das 3:3 gegen Cheheniz Jemi nicht ausgereicht, um in die nächste Runde einzuziehen, da die Tunesierin den Vorteil des Senshu hatte. Und weil Jemi sich in der zweiten Runde der Kosovarin Fortesa Orana mit 0:1 geschlagen geben musste, war der Wettbewerb für Kneer früher beendet als erwartet.

Gegen die Tunesierin war Kneer schnell mit 0:3 in Rückstand geraten, "hatte sich danach aber bravourös zurück gekämpft", wie Christian Grüner konstatierte. Doch mehr als der Ausgleich, erzielt durch eine Fußtechnik, war nicht drin.

Für Madeleine Schröter (-68 Kilogramm) war ebenfalls in der ersten Runde Endstation. Gegen die Japanerin Kayo Someya hatte die Deutsche mit 0:2 verloren. Die Japanerin wiederum war Alizee Agier aus Frankreich mit 1:3 unterlegen gewesen. Dabei hatte der Kampf für Schröter gut begonnen, doch für die Kontertechnik hatte es nur eine Fahne gegeben. Im Anschluss hatte dann die Japanerin aus der Ecke ihren ersten Punkt gemacht, und das Duell in ihre Richtung gelenkt. "Das frühe Aus für Madeleine ist schade. Sie war gut drauf und hat sich durch eine kleine Unachtsamkeit um den Lohn gebracht", so Grüner.

Dirk Kaiser


Die ergebnisse vom 1. Tag

Konstantinos Papastergios (+84 Kilogramm)
1. Runde: 0:1 gegen Brian Irr (USA)

Johanna Kneer (+68 Kilogramm)
1. Runde: 3:3 gegen Cheheniz Jemi (Tunesien)

Janne Haubold (-84 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 4:5 gegen Anton Isakau (Belraus)

Madeleine Schröter (-68 Kilogramm)
1. Runde: 0:2 gegen Kayo Someya (Japan)

David Kuhn (-75 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 0:2 gegen Ivan Korabau (Belarus)

 

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DKV-Trio ohne losglück

Für Konstantinos Papastergios hätte der Auftakt nicht schwerer sein können: Der Weltmeisterschafts-Novize vom MTV Ludwigsburg bekommt es in der ersten Runde in der Gewichtsklasse +84 Kilogramm mit Brian Irr aus den USA zu tun. Irr ist derzeit auf Rang acht in der Weltrangliste zu finden. Nicht minder leicht hat es Madeleine Schröter in der Gewichtsklasse -68 Kilogramm. Ihre Gegnerin in der ersten Runde ist die Weltranglisten-Neunte Kayo Someya aus Japan. Ebenfalls auf Weltranglisten-Platz neun liegt Anton Isakau (Belarus) - der Gegner von Janne Haubold in der Gewichtsklasse -84 Kilogramm.

David Kuhn (-75 Kilogramm) greift genau wie Haubold erst in der zweiten Runde ins Wettkampf-Geschehen ein und hat ebenfalls einen Gegner aus Belarus (Ivan Korabau) zugelost bekommen. Und Johanna Kneer (Weltranglisten-20.) bekommt es mit der Tunesierin Cheheniz Jemi zu tun, die in der Weltrangliste in der Gewichtsklasse +68 Kilogramm zwei Plätze hinter Kneer liegt.

Dirk Kaiser

 
 

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