Shara Hubrich und Miho Miyahara liefern sich beim 0:0 ein Finale auf Augenhöhe - und auch der Kampfrichter-Entscheid fällt mit 3:2 denkbar knapp aus. Vater Roy Hubrich "total stolz". DKV-Sportdirektor Christian Grüner richtet den Blick bereits auf die World Games.
DKV-Präsident Wolfgang Weigert, Physiotherapeut Armin Kolb, Shara Hubrich, Bundestrainer Thomas Nitschmann, Team-Arzt Dr. Roberto Michalek und Johanna Kneer
Shara Hubrich hat den Weltmeistertitel in der Gewichtsklasse -50 Kilogramm nur um Haaresbreite verpasst. Im Finale von Dubai hatten sich die Deutsche und ihre japanische Kontrahentin Miho Miyahara während der drei Kampf-Minuten weitgehend "neutralisiert", sodass beim Stand von 0:0 die Kampfrichter und Kampfrichterinnen über die Gewinnerin zu befinden hatten - mit dem 3:2-Voting zugunsten der Japanerin. Dennoch ist der Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft der bislang größte Erfolg in der noch jungen Karriere von Shara Hubrich.
"Ich habe mich gut gefühlt", hatte Hubrich über WhatsApp mitgeteilt. Aber wie das nun mal so ist, wenn sich zwei Kontrahentinnen sehr gut kennen - dann entwickelt sich "ein Kampf auf Augenhöhe". Dieser Ansicht war auch Roy Hubrich, der Vater von Shara, der das Final-Duell im Live-Stream verfolgt und gegenüber dem Soester Anzeiger gesagt hatte, dass er "total stolz ist" und dass Shara alles richtig gemacht habe. Aber auch die Finalgegnerin seiner Tochter habe eben toll gekämpft - und so hätten drei der fünf Kampfrichter "ihre Karte" für Miho Miyahara gezogen.
Beide Coaches ziehen kurz vor Schluss die Karte für den Video-Beweis
DKV-Sportdirektor Christian Grüner hatte "die klareren Aktionen gegen Ende des Kampfes" bei Shara Hubrich gesehen. Zudem hätten beide Coaches kurz vor dem Ende nach einem Kick zum Körper und einem Kick zum Kopf die Karte für den Video-Beweis gezogen. Doch der hatte keine Wertung zutage gebracht.
In zwei Jahren, wenn in Ungarn die 26. Welt-Titelkämpfe auf dem Programm stehen, bietet sich für Hubrich die nächste Gelegenheit, bei der Siegerehrung als letzte aufgerufen zu werden und dann auf das höchste Podest zu steigen.
Dirk Kaiser
"Natürlich schmerzt es, ein WM-Finale zu verlieren. Aber auch die Silbermedaille ist ein Erfolg, über den ich mich die nächsten Tage sicher freuen kann. Ich ärgere mich ein wenig, die Entscheidung des Kampfes den Kampfrichtern überlassen zu haben. Einen Kampf mit Punkten statt unentschieden zu beenden, ist immer schöner. Die Handverletzung, die ich mir gleich zu Beginn des Wettbewerbs zugezogen habe, hat mich dank unseres medizinischem Teams nicht beeinträchtigt. Ich werde die Hand nächste Woche röntgen lassen - und dann schauen, was zu tun ist.
Die WM war allgemein eine schöne Erfahrung für mich, und ich bin dankbar für jeden, der mich begleitet hat. Jeder hat ein kleines Stück zu dieser Medaille beigetragen. Mein Vater, meine Trainer, die Familie, die Freunde, mein Team, der Mental-Trainer, der Sportpsychologe und die Medizinische Kommission. Es war eine sehr emotionale Meisterschaft.
Für all die Unterstützung, die ich bekommen habe, möchte ich mich bedanken. Der Dank geht an eine Sponsoren, die mir diesen Weg überhaupt ermöglicht haben, und meinen Verein, der mich immer wieder unterstützt.
Ich freue mich schon jetzt auf die World Games im kommenden Sommer!"
"Aus meiner Sicht waren die Ergebnisse der beiden Kumite-Teams und des Kata-Teams in Ordnung. Im Kata-Einzel-Wettbewerb wäre es wünschenswert gewesen, wenn Jasmin Jüttner um eine Medaille hätte kämpfen können. Allerdings ist die Konkurrenz, genau wie bei den Herren, sehr groß.
In den Kumite-Einzel-Wettbewerben sind wir, mit Ausnahme von Shara Hubrich, leider hinter den Erwartungen zurückgeblieben - was auf verschiedene Gründe zurückzuführen ist. Einer davon ist, dass das Gros der Herren zum ersten Mal an einer solchen Veranstaltung teilgenommen hat.
Wir werden die Titelkämpfe nun genau analysieren und daraus die Schlüsse für die kommenden Meisterschaften ziehen. Schließlich ist es unser Ziel, noch zwei oder drei Athletinnen und Athleten zu den World Games im kommenden Jahr zu entsenden. Dafür sind die nächsten Premier-League- und Serie-A-Turniere die wichtigen Meilensteine."
Anm. d. Autors
Das Kata-Damen-Team und Jasmin Jüttner belegten den siebten Platz, Ilja Smorguner wurde im Kata-Einzel Elfter.
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