Auf dem Gipfel: Hannah Riedel holt sich den Weltmeister-Titel

Update: Die Bitsch-Bilanz. Heidar Safi und Jonas Abu Wahib gewinnen Silber. Florian Obitz und Alexandra Wolf im "kleinen Finale" unterlegen. Kata-Team auf Rang sieben.

Auf dem Gipfel: Hannah Riedel holt sich den Weltmeister-Titel

Sie scheint es noch gar nicht glauben zu können: Hannah Riedel, die neue Weltmeisterin, und der Chef-Bundestrainer für den Bereich Kumite, Jonathan Horne, der sie im Finale gecoacht hatte

Im letzten Medaillen-Kampf des Tages mit deutscher Beteiligung hatte es den ersten Erfolg gegeben - und den ersten Weltmeistertitel für den DKV. Dieser geht an Hannah Riedel, die bei den Juniorinnen in der Gewichtsklasse +59 Kilogramm das hochklassige und extrem spannende Duell um die Goldmedaille zu ihren Gunsten entschieden hatte. Am Ende der intensiven 120 Sekunden gegen die Ägypterin Rahma Tolba, die versucht hatte, über ihre Schnelligkeit zu Punkten zu kommen, während Riedel ihren Reichweiten-Vorteil genutzt hatte, hatte es 3:3 gestanden - weil es Riedel kurz vor dem Ende gelungen war, aus dem 1:3-Rückstand ein 3:3 zu machen.

Das Erfolgs-Trio: Hannah Riedel (an der Seite von Jonathan Horne), Jonas Abu Wahib und Heidar Safi 
Das Erfolgs-Trio: Hannah Riedel (an der Seite von Jonathan Horne), Jonas Abu Wahib und Heidar Safi

Es hatte zunächst alles auf einen Erfolg von Florian Obitz hingedeutet. Schon früh hatte der Deutsche im Kampf um bronzenes Edelmetall in der Gewichtsklasse -55 Kilogramm gegen den Italiener Guido Squillante in Führung gelegen. Doch Obitz konnte den Vorsprung nicht über die Zeit bringen und unterlag am Ende knapp mit 2:3 gegen seinen Kontrahenten, der damit in der U18-Altersklasse an der Siegerehrung teilnehmen durfte.

"Florian führt 2:0, kassiert dann einen Dreier und macht danach noch einen Punkt, der aber nicht gewertet wurde", so Noah Bitsch, erster Bundestrainer für den Nachwuchs-Bereich. Das sei von der Jugdes-Leistung sehr unglücklich gewesen, "weil der Kampf 3:3 hätte ausgehen können - und dann hätte Florian mit Senshu höchstwahrscheinlich gewonnen".

Konnte die Führung nicht über die Zeit bringen: Florian Obitz (links) 
Konnte die Führung nicht über die Zeit bringen: Florian Obitz (links)

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Kurz nach dem Gewinn des Vizeweltmeister-Titels durch Jonas Abu Wahib im Kata-Einzel-Wettbewerb der U16-Altersklasse war Kumite-Talent Heidar Safi in seinem ersten WM-Finale (-52 Kilogramm) gegen Abdalla Ali Eltohamy aus Ägypten gefordert gewesen. Und auch Safi konnte auf die Anfeuerung aus dem deutschen Lager bauen. Indes: Obwohl Safi in der ersten Hälfte der aktivere Kämpfer gewesen war, hatte seinem Kontrahenten eine Aktion gereicht, um das Aufeinandertreffen mit 1:0 zu gewinnen. Am Ende sind es die Nuancen, die den kleinen, aber feinen Unterschied ausmachen - aber den Gewinn von silbernem Edelmetall dennoch nicht schmälern.

Heidar Safi 
Heidar Safi

Die laustarke Unterstützung der deutschen Delegation hatte Jonas Abu Wahib in seinem ersten Weltmeisterschafts-Finale - und auch die Vorstellung des jungen Kata-Spezialisten, der das Aufeinandertreffen gegen Ukyo Tatsumi (Japan) eröffnen musste, war der eines Finales würdig: Starke 25,34 Punkte hatte ihm die Kata "Unsu" eingebracht, doch seinem Kontrahenten waren mit der Kata "Gankaku" bemerkenswerte 26,0 Punkte gelungen. 

Dennoch dürfte der Gewinn der Silbermedaille für das entgangene Gold mehr als entschädigen - zumal sich der Leistungs-Unterschied zu den Top-Talenten gerade aus dem asiatischen Raum stetig verringert. Er Er sei stolz und enttäuscht zugleich, sagte Abu Wahib nach der Siegerehrung. "Aber ich weiß, dass ich später realisieren werde, was ich hier geleistet habe." Mit seiner Kata sei er zufrieden gewesen - und es habe ihm auch nichts ausgemacht, dass er den Wettkampf habe eröffnen müssen.

Jonas Abu Wahib und WKF-Vizepräsident Wolfgang Weigert bei der Siegerehrung 
Jonas Abu Wahib und WKF-Vizepräsident Wolfgang Weigert bei der Siegerehrung

Am Ende war es eine klare Angelegenheit für Jovana Damjanovic. Mit 6:1 hatte sich die Montenegrinerin, die somit ihre vier Trostrunden-Kämpfe zu ihren Gunsten entscheiden konnte, gegen Alexandra Wolf im Kampf um die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse -54 Kilogramm durchgesetzt. Dennoch ist der fünfte Platz für Wolf, die in der U16-Altersklasse angetreten war, bei ihrer Weltmeisterschafts-Premiere aller Ehren wert.

"Alexandra hat leider etwas Pech gehabt. Sie macht einen schönen Zuki und kassiert zugleich einen Fuß. Nach dem 1:3 sie ist dann nicht mehr so richtig herangekommen - was sehr schade war", bilanzierte Noah Bitsch den Wolf'schen Auftritt.

Alexandra Wolf (links) 
Alexandra Wolf (links)

Toller Erfolg für das weibliche Kata-Team: Obwohl Julie Stevens, Patricia Hebbel und Parla Doaa Tatar in ihrem Vorrunden-Pool, bestehend aus neun Nationen, bereits als drittes Trio auf die Tatami mussten, landeten die Schützlinge von Bundestrainer Efthimios Karamitsos mit der Kata "Sansai" und 23,08 Punkten auf dem vierten Rang - was gleichbedeutend mit dem Einzug in die Runde der letzten Acht war. 

In der waren die jungen Deutschen dann als erstes Team gefordert - und erreichten mit der Kata "Gojushiho Sho" 23,4 Punkte. Diese Punktzahl hatte allerdings nicht ausgereicht, um einen der Bronze-Kämpfe zu bestreiten. Somit beendeten Stevens, Hebbel und Tatar die Nachwuchs-Weltmeisterschaften in Konya auf dem siebten Platz.

Dirk Kaiser

Am Ende fehlten Parla Doaa Tatar, Julie Stevens und Patricia Hebbel (von links) 0,41 Punkte, um an Indonesien vorbeizuziehen und damit um Bronze zu kämpfen 
Am Ende fehlten Parla Doaa Tatar, Julie Stevens und Patricia Hebbel (von links) 0,41 Punkte, um an Indonesien vorbeizuziehen und damit um Bronze zu kämpfen
 
 

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