Acht Sekunden fehlen Noah Bitsch zum Medaillen-Gewinn

Der Waltershausener belegt in der Endabrechnung Platz fünf. Nach seinem letzten Kampf erklärt der 31-Jährige sein sofortiges Karriere-Ende.

Acht Sekunden fehlen Noah Bitsch zum Medaillen-Gewinn
Hatte in Tokio seinen letzten Auftritt: Noah Bitsch Foto-Credit: "Team Deutschland" / Max Galys

Am Ende waren es acht Sekunden, die Noah Bitsch vom Erreichen des Halbfinales in der Kumite-Gewichtsklasse -75 Kilogramm getrennt haben. In dem ausgeglichen besetzten Vorrunden-Pool B hatte der Deutsche in seinem dritten Kampf gegen den Italiener Luigi Busa bis acht Sekunden vor dem Ende mit 2:1 geführt. Mit einem weiteren Erfolg, es wäre der zweite gewesen, hätte der 31-Jährige die Tür zur Vorschluss-Runde weit öffnen können - zumal im letzten Kampf mit dem Australier Tsuneari Yahiro der schwächste Gegner auf Bitsch warten würde.

Doch Busa gelang in Minute 2:52 des Kampfes der entscheidende Punkt zum 2:2 - bestätigt durch den Video-Beweis, den sein Trainer gefordert hatte. Und weil der Vorteil durch Senshu zudem bei Busa gelegen hatte, war er als Sieger von der Matte gegangen - und nicht der Mann aus Waltershausen. Während Bitsch in der Tabelle weiter bei zwei Punkten verharrte, hatte sich der Italiener mit vier Punkten an Bitsch vorbeigeschoben.

Die Bilder vom Wettkampf

Eingefangen vom Max Galys ("Team Deutschland")

Spannende Tabellen-Konstellation vor dem Kampf zwischen Aghayev und Busa

Verloren war indes noch nichts, denn Bitsch hatte seinen letzten Kampf gegen den Australier souverän mit 8:3 für sich entschieden. Damit hatte die Konstellation vor dem letzten Aufeinandertreffen in der Gruppe B zwischen Busa und dem bereits fürs Halbfinale qualifizierten Rafael Aghayev wie folgt ausgesehen: Aghayev (6 Punkte) vor Bitsch (4 Punkte), Busa (4 Punkte) und dem Kasachen Nurkanat Azhikanov (4 Punkte). Bei einem Sieg von Aghayev hätte Bitsch um die Medaillen gekämpft - doch Busa feierte gegen ein wenig inspirierten Gegner mit dem 3:1 seinen dritten Sieg und den Einzug in die Medaillen-Runde.

Auch im Finale hatte der Italiener gegen seinen Konkurrenten aus Aserbaidschan das bessere Ende für sich - und gewann mit einem knappen 1:0 die olympische Gold-Medaille. Im Halbfinale hatten sich Beide gegen den Ersten und zweiten der Vorrunden-Gruppe A, Gabor Kiraly Harspataki aus Ungarn und Stanislav Horuna aus der Ukraine, durchgesetzt.

"Olympia war ein schöner Abschluss"

Für Noah Bitsch, der seine Olympia-Premiere mit zwei Siegen und zwei Niederlagen beendet hatte und in allen Kämpfen zu überzeugen wusste, steht somit ein hervorragender fünfter Platz zu Buche. Unmittelbar nach Beendigung des Wettkampfs erklärte der 31-Jährige das sofortige Ende seiner Karriere. "Olympia war ein schöner Abschluss - und das mit einer Leistung, die mich glücklich macht", sagte Bitsch. Frustriert über das Verpassen einer Medaille sei er nicht, denn manchmal sei die gezeigte Leistung wichtiger als eine Medaille. "Vor allem vor dem Hintergrund meiner Knie-Verletzung, die ich mir vor acht Wochen in Paris zugezogen habe. Ich habe es mir, aber auch allen anderen bewiesen, dass ich auf höchstem internationalen Niveau mithalten kann."

Dirk Kaiser

Lieferten sich einen dramatischen Kampf: Noah Bitsch (links) und Nurkanat Azhikanov aus Kasachstan Foto-Credit: "Team Deutschland" / Max Galys 
Lieferten sich einen dramatischen Kampf: Noah Bitsch (links) und Nurkanat Azhikanov aus Kasachstan Foto-Credit: "Team Deutschland" / Max Galys

"Es war so verdammt knapp"

Bundestrainer Thomas Nitschmann und sein Resümee

"Unabhängig vom Ausgang des letzten Kampfes zwischen Aghayev, der ja bereits für das Halbfinale qualifiziert war und dementsprechend nicht den Druck des Gewinnen-Müssens hatte, und Busa hatten wir es selbst in der Hand. Die Chancen bei Aghayev und Busa waren gegeben. Leider hat da ein bisschen das Glück gefehlt und vielleicht auch die letzte Konsequenz.

Jetzt ist die Enttäuschung zunächst einmal groß - vor allen Dingen wenn man sieht, wie die Platzierung zustande gekommen ist. Wenn Noah klar verloren hätte oder die Kontrahenten besser gewesen wären, dann hätte man das akzeptieren können. Aber so war es verdammt knapp."

 
 
 

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