Die beiden Kumite-Leichtgewichte stehen vor ihren größten internationalen Erfolgen. Das Kata-Trio "duelliert" sich im Team-Wettbewerb mit Frankreich um Bronze. EM-Debütant Florian Haas erreicht das "kleine Finale".
Nach Jonathan Horne greifen auch Shara Hubrich (links) und Jana Messerschmidt nach dem EM-Titel
Auch in den zweiten Wettkampf-Tag war die DKV-Auswahl erfolgreich gestartet - und zwar mit der Kata-Crew Sophie Wachter, Daniela Woelke und Louisa Winstel. Nach starken 23,06 Punkten in der Vorrunde - errungen durch die Kata Kanku Sho -, war es für das Trio in die nächste Runde gegangen: als Zweitplatzierte hinter der starken spanischen Formation.
In der darauffolgenden Runde hatte das DKV-Team eine noch bessere Performance abgeliefert: Die 23,6 Punkte (Gojoshiho Sho) bedeuteten erneut Rang zwei - verbunden mit dem Fakt, dass sich das Kata-Team am Sonntag um 9.30 Uhr den Französinnen zum Duell um die Bronzemedaille stellen darf.
"Überzeugende Vorrunde" soll am Samstag um 13.05 Uhr die Krönung erfahren
Noch besser hatten es hingegen Jana Messerschmidt in der Kumite-Gewichtsklasse -55 Kilogramm und Shara Hubrich in der Gewichtsklasse -50 Kilogramm gemacht: Nach vier erfolgreichen Kämpfen, darunter einem kniffligen 5:4 in der zweiten Runde gegen die Luxemburgerin Jennifer Warling, steht die 30-jährige Messerschmidt am Samstag um 13.05 Uhr im Finale gegen die junge Russin Anna Chernysheva. Hubrich ist dann um 18.33 Uhr gegen die stark einzuschätzende Serap Arapoglu Ozcelik gefordert. Indes: So wie Hubrich ihre bisherigen Kämpfe bestritten hatte, dürfte sie für die Türkin ein "harter Brocken" werden.
DKV-Sportdirektor Christian Grüner hatte Messerschmidt hernach eine "überzeugende Vorrunde" attestiert. Wenn sie diese Leistung auch im Finale abrufen könne, dann sei sie definitiv auch die Favoritin in diesem Kampf. Sollte die Deutsche tatsächlich Europameisterin werden, wäre es ihr erster großer internationaler Titel in der Leistungsklasse.
Auch für Shara Hubrich hatte Grüner nur Lob übrig: "Sie hat ihren Gegnerinnen überhaupt keine Chance gelassen und alle Kämpfe ganz klar dominiert." Sie sei druckvoll gewesen, habe super angegriffen - aber die Kontrahentinnen auch kommen lasen und sie dann "abgekontert". Mit ihrer sehr variablen und konsequenten Vorstellung sei sie durchaus eine Gold-Aspirantin
"Hat sein Herz auf die Matte gebracht"
Für den EM-Debütanten Florian Haas könnte ebenfalls ein Traum in Erfüllung gehen - der Traum von einer Bronzemedaille. Der Youngster war seine Kämpfe in der leichtesten Herren-Gewichtsklasse (-60 Kilogramm) unbeschwert und selbstbewusst angegangen - mit der Folge, dass er immer mehr Kontrahenten aus dem Wettbewerb befördert hatte. Bis ins Halbfinale hatte ihn diese Vorgehensweise getragen - und erst dort war der Lette Kalvis Kalnins beim 1:4 eine zu hohe Hürde gewesen.
Trotz der Niederlage dürfte ihn die Aussicht auf den Gewinn von Edelmetall am Samstag (16.00 Uhr) erneut zu einer Höchstleistung motivieren - "zumal er sich damit", so Christian Grüner, "für das Herz, das er auf die Matte gebracht hat, belohnen würde". Gegner ist dann der Grieche Christos Stefanos Xenos.
"Auf diese Leistungen kann er aufbauen"
Was dem Sportdirektor ebenfalls imponiert hatte, war die Tatsache, dass sich Haas in den ersten beiden Kämpfen nach einem Rückstand nicht hatte aus der Ruhe bringen lassen. Er habe gefightet und sei dadurch zurückgekommen - auch gegen erfahrene Gegner. Gegen den Letten sei Haas dann etwas zu ungestüm gewesen, "möglicherweise hatte er zu viel gewollt" (Grüner) - und das habe dem erfahrenen Kalvis Kalnins in die Karten gespielt. Dennoch: "Florian hat unter Beweis gestellt, dass er über das Potenzial verfügt, ganz vorne mitzukämpfen. Auf diese Leistungen kann er aufbauen."
Für David Kuhn endeten die kontinentalen Meisterschaften gegen Lokalmatador Boran Berak in der dritten Runde: Nachdem Kuhn seinen Auftakt-Kampf gegen den Israeli Rom Gaigi 3:1 gewonnen hatte, gab es eine Runde später ein 0:2 gegen den Kroaten.
Für die Kumite-Auswahl der Herren endete der Team-Wettbewerb früher als erwartet: Nachdem Jonathan Horne und Noah Bitsch ihre Kämpfe gewonnen hatten, waren die drei "Novizen" Luca Weingötz, Konstantinos Papastergios und Aleksandar Blagojevic gefordert gewesen. Doch ihre Kontrahenten aus Polen hatten sich als stärker erwiesen - und so stand unterm Strich eine 2:3-Niederlage.
Dirk Kaiser
DKV-Sportdirektor Christian Grüner nach dem Final-Einzug von Shara Hubrich.
"Die Teilnahme an den Turnieren in Österreich, Frankreich, der Türkei und Portugal waren wichtig und gut für unsere Vorbereitung. Mit drei 'großen' und sechs 'kleinen' Final-Teilnahmen haben wir bislang eine exzellente Ausbeute erzielt."
DKV-Präsident Wolfgang Weigert über die Gründe für das bisherige Abschneiden.
Kata (Team Damen)
Sophie Wachter, Daniela Woelke, Louisa Winstel
1. Runde: 23,06 Punkte (Kanku Sho) / 2. Platz
2. Runde: 23,6 Punkte (Gojoshiho Sho) / 2. Platz
Kampf um Bronze gegen Frankreich
David Kuhn (-67 Kilogramm)
1. Runde: Freilos
2. Runde: 3:1 gegen Rom Gaigi (Israel)
3. Runde: 0:2 gegen Boran Berak (Kroatien)
Jana Messerschmidt (55 Kilogramm)
1. Runde: 4:0 gegen Grabriele Marozaite (Litauen)
2. Runde: 5:4 gegen Jennifer Warling (Luxemburg)
3. Runde: 6:0 gegen Irina Sharykina (Belarus)
Halbfinale: 5:1 gegen Ilaha Gasimova (Aserbaidschan)
Finale gegen Anna Chernysheva (Russland)
Florian Haas (-60 Kilogramm)
1. Runde: 2:1 gegen Daniel Drabek (Tschechien)
2. Runde: 3:0 gegen Michael Dasoul (Belgien)
3. Runde: 2:2 gegen Ronan Gehtbarg (Israel) / 4:1 nach Kampfrichter-Entscheid
4. Runde: 3:1 gegen David Tkebuchava (Georgien)
Halbfinale: 1:4 gegen Kalvis Kalnins (Lettland)
Kampf um Bronze gegen Christos Stefanos Xenos (Griechenland)
Shara Hubrich (-50 Kilogramm)
1. Runde: 5:3 gegen Karen Klement (Ungarn)
2. Runde: 5:2 gegen Jelena Milivojcevic (Serbien)
3. Runde: 6:0 gegen Mariya Koulinkovitch (Belarus)
Halbfinale: 4:0 gegen Kateryna Kryva (Ukraine)
Finale: gegen Serap Arapoglu Ozcelik (Türkei)
Kumite (Team Herren)
1. Runde: 2:3 gegen Polen
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