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Prävention Sexualisierte Gewalt

Safe Sport

Studie „Safe Sport“ präsentiert Erkenntnisse zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im organisierten Sport

Sexualisierte Gewalt ist leider überall anzutreffen – auch im Sport. Das belegen die Ergebnisse des Forschungs-Projektes "Safe Sport". Konkrete Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Wettkampf- und Leistungssport sind daher notwendig. Wie Schutzmaßnahmen in Sportorganisationen umgesetzt werden, hat das Projekt "Safe Sport" jetzt untersucht. 

Über einen Zeitraum von drei Jahren hatten Wissenschaftler/-innen der Deutschen Sporthochschule Köln und des Universitäts-Klinikums Ulm unter der Leitung von Dr. Bettina Rulofs (DSHS Köln) Untersuchungen zu sexualisierten Übergriffen im Wettkampf- und Leistungssport sowie den Präventionsmaßnahmen in Verbänden, Vereinen, Olympiastützpunkten und Sportinternaten durchgeführt. Dabei wurde dem Projekt "Safe Sport" ein weites Begriffsverständnis zugrunde gelegt. Neben schweren (und strafrechtlich relevanten) sexualisierten Gewalthandlungen mit Körperkontakt wurden auch solche ohne Körperkontakt oder grenzverletzendes Verhalten einbezogen. Die Studie hat zu folgenden Ergebnissen geführt:

„Eine belastete und besonders zu schützende Gruppe“

54 % von rund 1.800 befragten Kaderathleten/-innen gaben in der Studie an, sexualisierte Gewalt in ihrem bisherigen Leben erfahren zu haben – wobei sich dies auf alle Lebensbereiche der Athleten/Innen (sowohl innerhalb als auch außerhalb des Sports) bezieht.

Wurden ausschließlich Gewalterfahrungen im Kontext des Sports betrachtet, so zeigte sich, dass 37 % der befragten Athleten/-innen eine Form von sexualisierter Gewalt im Sport erfahren haben, 11 % schwere und/oder länger andauernde sexualisierte Gewalt – wobei die Mehrheit der Athleten/-innen bei der ersten Gewalterfahrung unter 18 Jahre alt war.

Auch von anderen Formen von Gewalt hatten Athleten/-innen häufig berichtet. So gaben 86 % der Befragten an, emotionale Gewalt im Sport erfahren zu haben (zum Beispiel Beschimpfungen, Demütigungen, Mobbing), 30 % waren körperlicher Gewalt im Sport ausgesetzt (sie wurden beispielsweise geschlagen, mit Dingen beworfen oder geschüttelt). Gleichzeitig zeigte sich eine hohe Überschneidung der verschiedenen Gewaltformen.

"Im Vergleich mit der Allgemeinbevölkerung stellen Kaderathleten/-innen eine besonders belastete Gruppe in Bezug auf Gewalterfahrungen dar." (Dr. Marc Allroggen, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitäts-Klinikums Ulm, am 26. Oktober 2017). Und weiter: "Die Ergebnisse verdeutlichen, dass es sich bei jungen Kaderathleten/-innen um eine belastete und besonders zu schützende Gruppe handelt." Es besteht somit Bedarf an konkreten Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Wettkampf- und Leistungssport, aber auch im Sport allgemein. Studien zur Häufigkeit von Gewalt und sexuellen Übergriffen im Breitensport fehlen bislang noch.

Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche

Umso aufmerksamer ist der Umsetzungsstand von Schutzmaßnahmen in Organisationen des Leistungssports zu betrachten: Die Befragungen von Verantwortlichen in diesem Bereich zeigen, dass zwar 85 % der Spitzenverbände, 82 % der Sportinternate und 46 % der Olympia-Stützpunkte der Auffassung sind, die Prävention von sexualisierter Gewalt sei ein relevantes Thema für den organisierten Sport. Jedoch nur je 39 % der Spitzenverbände und Sportinternate sowie 23 % der Olympia-Stützpunkte gaben an, über fundierte Kenntnisse zu diesem Thema zu verfügen. 

Die Hälfte der Internate und knapp ein Viertel der Olympia-Stützpunkte hatten Ansprechpartner für die Prävention sexualisierter Gewalt benannt. An rund einem Viertel der Internate ist bisher ein schriftliches Präventionskonzept vorhanden. „Die Verantwortungsübernahme und Regelung der Zuständigkeit für den Schutz der Athleten/-innen scheint bisher im Verbundsystem Leistungssport noch nicht hinreichend geklärt“, so Dr. Bettina Rulofs.

Als positiv und hilfreich wird in den Mitglieds-Organisationen das Engagement der Deutschen Sportjugend wahrgenommen, die das Thema federführend für den DOSB bearbeitet. So zeigt die Studie beispielsweise, dass ein von der dsj entwickeltes Qualifizierungs-Modul positive Effekte auf das Wissen der Teilnehmenden über sexualisierte Gewalt hat und sich eine verbesserte Kultur des Hinsehens entwickelt. Auch in den Landessportbünden ist ein vergleichsweise hoher Aktivitätsgrad zum Kinderschutz zu verzeichnen: So ist die Thematik beispielsweise in fast allen Landessportbünden in der Aus- und Fortbildung verankert.

Ressourcen für den Kinderschutz bereitstellen

An der Basis des Sports, in den Sportvereinen, bergen insbesondere die ehrenamtlichen Strukturen Herausforderungen für die Einführung von umfassenden Präventionsmaßnahmen. Die Vereinsbefragung im Rahmen von "Safe Sport" zeigt, dass Vereine mit mindestens einer bezahlten Führungsposition die Prävention sexualisierter Gewalt eher als relevantes Thema einschätzen und signifikant mehr Präventionsmaßnahmen implementiert haben als die ausschließlich ehrenamtlich geführten Vereine. Für den Kinderschutz in Sportvereinen der Städte und Kommunen ist somit, insbesondere dort, wo dies allein auf ehrenamtlichen Aktivitäten basiert, finanzielle Unterstützung wichtig sowie eine fachliche Kooperation mit den örtlichen Jugendämtern und Beratungsstellen.

Als Dachverband setzt der DKV längst deutliche Signale in Richtung seiner Mitgliedsorganisationen und der Sportvereine: Wer Kinderschutz ernst meint, muss Ressourcen bereitstellen: Mit gleich zwei Ansprechpartnern in der Deutschen Karatejugend, Nina Brose (stellvertretende Bundesjugend-Referentin) und Vico Köhler (Bundesjugend-Referent), ist der DKV diesbezüglich sehr gut aufgestellt. Köhler, der als Kriminalist auch hauptberuflich mit der Thematik vertraut ist, war es auch, der eine Erklärung zur "Prävention von Gewalt im Karatesport" entworfen hatte, die von DKV-Präsident Wolfgang Weigert unterzeichnet wurde. Köhler sagt, dass das Recht der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen auf einen sicheren Karatesport, in dem sie physisch und psychisch gesund bleiben, für jeden Priorität haben müsse.

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Prävention Sexualisierte Gewalt

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