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Ein Vierteljahrhundert DKV-Karatelehrer-Ausbildung

Dr. Axel Binhack und Martin Nienhaus nehmen im großen Interview eine Bestands-Aufnahme vor und erklären im ersten Teil ausführlich die Bedeutung der Elemente. Wochenend-Seminare: noch freie Plätze.

Ein Vierteljahrhundert DKV-Karatelehrer-Ausbildung

Von links: der verstorbene Großmeister Fritz Nöpel (10. DAN), Dr. Axel Binhack und Martin Nienhaus 

Seit 25 Jahren bietet der DKV die Ausbildung zum Karatelehrer an. Anlass genug für eine Bestands-Aufnahme und den Blick nach vorne. Dr. Axel Binhack (6. DAN) und Martin Nienhaus (5. DAN), beides langjährige Referenten der Karatelehrer-Ausbildung, sind die beiden Protagonisten, die über die Anfänge sprechen und dabei wichtige Fragen zur Konzeption und den Inhalten beantworten. Im ersten Teil des Interviews stehen die fünf Elemente und deren Bedeutungen im Mittelpunkt.

Martin Nienhaus: "Lieber Axel, im Jahr 2024 - dem chinesischen Jahr des Drachen - leitest Du zum 25. Mal die Ausbildung zum Karatelehrer I, die Du in der jetzigen Struktur konzipiert und weiterentwickelt hast. Wie fühlst Du Dich angesichts der Tatsache, das Dein 'Baby' bereits erwachsen ist?"

Axel Binhack: "Es sind tatsächlich schon zweieinhalb Jahrzehnte vergangen, seit mir diese Aufgabe vom damaligen DKV-Präsidium unter Roland Hantzsche übertragen wurde, aber mir kommt es vor, als wäre es erst vor kurzem gewesen. Natürlich fühlt es sich gut an - und ich denke stets mit Dankbarkeit auch an die vielen hervorragenden Referentinnen und Referenten, die zu der erfolgreichen Seminarreihe ganz wesentlich beigetragen haben. Du gehörst ja auch dazu und warst genau genommen schon vor mir dabei."

"Nicht ein anderes Karate machen, aber Karate mal anders machen"

Martin Nienhaus: "Auf die Anfänge kommen wir noch zu sprechen. Hauptsächlich soll es in unserem Gespräch aber darum gehen, einige Fragen zu beantworten, die Interessenten zu den Inhalten der Karatelehrer-Ausbildung immer wieder so oder so ähnlich stellen."

Axel Binhack: "Das Jahr des Drachen klingt in diesem Zusammenhang witzigerweise insofern ganz passend, als dass der Drache symbolisch unter anderem für vielfältige Fähigkeiten steht, wie unser verstorbener Großmeister und langjähriger Referent Fritz Nöpel immer für seinen 'Drachenstil' erklärt hat.
Vielfältige Ansätze und Richtungen innerhalb der Kampfkunst sollen auch in der Karatelehrer-I-Ausbildung vorgestellt und thematisiert werden. Nicht ein anderes Karate machen, aber Karate mal anders machen - und auch auf andere Weise betrachten: Das ist die Devise. Auf jeder Niveau-Stufe lassen sich Kampfkunst-Kompetenzen erweitern und vertiefen."

Martin Nienhaus: "Die Lehre der Elemente spielt dabei eine ganz besondere Rolle, wobei es dazu zwei unterschiedliche Lehrsysteme gibt, die für die asiatischen Kampfkünste relevant sind. Kannst Du kurz erklären, was Elemente wie Erde, Wasser, Feuer und Wind für die Karatelehrer-Ausbildung bedeuten?"

Axel Binhack: "Elementen-Konzepte sind uralt und wurden als Teil eines vorwissenschaftlichen, schamanischen Weltverständnisses in vielen Kulturen gelehrt. Oft werden sie dem Bereich der Esoterik zugeschrieben, mit dem wir in unseren Seminaren wenig zu tun haben. Unterschwellig sind sie in vielen Lebensbereichen zu erkennen. In den heutigen Zeiten des Klimawandels treten sie zunehmend wieder als ungebändigte Naturkräfte in Form von Erdbeben, Überflutungen, Waldbränden oder verheerenden Stürmen ins Bewusstsein der Menschen. 

Für den Karatelehrer nutze ich die europäisch-asiatische Lehre der vier beziehungsweise fünf Elemente als Ordnungs-Schema, als Symbole und als Bilder, um energetische, geistige wie auch kampfkunst-motorische Konzepte zuzuordnen und zu lehren. Unter anderem in der griechischen Philosophie wie auch im Buddhismus gibt es dafür Anhaltspunkte."

Karatelehrer-I-Ausbildung: noch freie Plätze

Für den Seminar-Zyklus des Jahres 2024 gibt es noch einige freie Plätze. Die Seminare finden statt am 16./17. März , 20./21 April, 08./09. Juni und 21./22. September. Generell starten alle Veranstaltungen samstags um 10.00 Uhr und enden sonntags kurz nach 13.00 Uhr. Das Fortbildungs-Seminar ist für den 30. November/01. Dezember vorgesehen.

Veranstaltungs-Ort ist die Judohalle des SC Budokan Maintal, Ascherstraße 62, 63477 Maintal-Dörnigheim. Getränke, Snacks und ein gemeinsames Mittagessen an den Samstagen sind in den Gebühren der Ausbildung enthalten.

Auf Wunsch kann über die DKV-Geschäftsstelle eine Hotelübernachtung im Achathotel Maintal zu günstigen Konditionen dazu gebucht werden.

Martin Nienhaus: "Das klingt interessant, aber auch etwas schwierig. Könntest Du das konkreter beschreiben?
Axel Binhack: "Die Elemente sind für sich schon sehr konkret und eignen sich auch prima für die Beschreibung und Zuordnung von Bewegungsmustern, die ein gut ausgebildeter Kampfkünstler ohnehin nutzt - obschon er vielleicht gar nicht bewusst darüber nachdenkt. Das Erdelement steht dabei für alles, was fest, stabil, genau und widerständig ist. Das Wasserelement beinhaltet Nachgiebigkeit, Bewegungsfluss, Wandlung und so etwas wie 'Tiefenelastizität'. Dem Feuerelement wird Ausstrahlung, Wärme, aber auch aggressive Energie und explosive Schnelligkeit zugeordnet. Das Windelement steht für freie Beweglichkeit, spielerische Leichtigkeit, Distanzüberwindung und eine gewisse intelligente Unberechenbarkeit.

Dieser grundsätzlichen Viererstruktur wird noch ein besonderes fünftes Element zugeordnet, das als 'Raum' oder buddhistisch als 'Leere' (japanisch 'Kara') bezeichnet wird. Es ist nicht gegenständlich zu beschreiben, sondern steht für den Übergang von einem Element ins andere, für die bloße Wandlung an sich, die auf meisterlicher Ebene spontan, intuitiv und angepasst vollzogen werden soll.

Die spezifisch chinesische Lehre der fünf Elemente weist dazu viele grundlegende Parallelen, aber auch einige Besonderheiten auf und wird ebenfalls in der Karatelehrer-Ausbildung theoretisch und auch praktisch thematisiert."

Axel Binhack und der "große Karateka" in Montreal 
Axel Binhack und der "große Karateka" in Montreal

Martin Nienhaus: "Es gibt in jedem Karatelehrer-Seminar mindestens einen Theorievortrag zu philosophisch-geschichtlichen, pädagogischen und physiologischen Gesichtspunkten der Kampfkunst Was ist denn auf praktischer Ebene erwartbar?"

Axel Binhack: "Für die vier Wochenend-Seminare der Ausbildung gibt das Ordnungsschema der Elemente mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften den thematischen Rahmen für jeweils passende Inhalte vor. Das gilt für theoretische wie praktische Inhalte. Jeweils ein Element strukturiert ein Seminar. Ein wesentliches Kennzeichen der praktischen Inhalte besteht darin, dass wir die grundsätzliche Offenheit gegenüber allen Karatestilen, von denen wir einige näher behandeln, auch auf weitere Kampfkünste ausdehnen. Insbesondere, wenn sie eine motorische und/oder historische Verbindung zur Entwicklung des Karate nahelegen, freuen wir uns, einige dieser Kampf- und Bewegungskünste durch hochgraduierte Gastreferenten vorstellen zu können."

Martin Nienhaus: "Welche Kampfkünste werden dafür herangezogen und worin besteht der Zusammenhang zu den Elementen?"

Gesundheitliche, physiologische und pädagogische Inhalte im Seminar-Programm enthalten

Axel Binhack: "So wird beim ersten Seminar 'Erde' neben der Thematisierung von Präzision und Festigkeit der Karate-Techniken auch ein Blick auf Fixierungen, Hebel und Bodenkampf-Inhalte geworfen, wie sie speziell im Jiu Jitsu und MMA praktiziert werden. Dies bietet dann wiederum neue Zugänge zu Bunkai-Varianten im Karate. Auch historische Verwandtschaften von Karate-Stilen zu chinesischen Ursprüngen spielen eine Rolle. Beim Wasserelement untersuchen wir fließende, weiche und druckvolle Karate-Bewegungen - vornehmlich mit Gegner-Kontakt. Hier eröffnet uns ein Blick auf die taoistische Bewegungskultur der Chinesen mit Qigong, Tai-Chi und Wing-Tsun teilweise ganz neue Horizonte zum tieferen Verständnis der eigenen Kampfkunst. 

Explosive Schnelligkeit und Mehrfach-Angriffe werden beim Feuerelement praktiziert, wobei neben Erkenntnissen aus dem Wettkampf auch ein Blick auf philippinisch-pazifische Kampfkünste wie beispielsweise Escrima hilfreich ist. Beim Windelement schließlich kommen raumgreifende Rotations-Techniken zum Tragen, wie sie in besonderer Weise im koreanischen Karate, aber auch mit anderen Prinzipien im Aikido entwickelt wurden. Das Element 'Leere' dient im Karatelehrer-Konzept der Fortbildung und wird von meisterlichen Referenten ab dem 5. DAN (und höher) mit vielfältig weiterführenden Inhalten gefüllt.

Im Übrigen gehören gesundheitliche, physiologische und pädagogische Inhalte auch mit zum Seminar-Programm und werden von sehr kompetenten Referentinnen und Referenten vorgestellt.

Im zweiten Teil, verfügbar ab dem 31. Januar, geht es unter anderem um die Teilnahme-Voraussetzungen

Im zweiten Teil des Interviews, das ab dem 31. Januar online verfügbar ist, geht es um die Teilnahme-Voraussetzungen, den Erwerb der Qualifikation, den Zeitaufwand und die weitere Ausrichtung der Qualifikation.

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