Zweigeteiltes Horne-Fazit nach Tag eins der WM-Generalprobe

Engagiert in der Box: Jonathan Horne

Der erste Tag des Premier-League-Turniers in Dublin sei erfolgstechnisch zwar nicht ganz so gut verlaufen, dafür seien aber die Leistungen und dass, "was wir uns von der Umsetzung her vorgenommen hatten", gut gewesen. Weil Jonathan Horne, Chef-Bundestrainer "Kumite", die Veranstaltung in Irland zur Generalprobe für die Weltmeisterschaft auserkoren hatte, wollte sich einen Überblick darüber verschaffen, "wo wie gerade stehen und was wir noch verbessern müssen". Obwohl es nicht zu einem Viertelfinal-Einzug gereicht habe, sei er stolz auf die gezeigten Leistungen. Hinzu sei gekommen, dass der eine oder andere einen unglücklichen Tag gehabt habe - was aber zum Leistungssport dazugehöre.

Dass Sidney-Michelle Ott keine Kandidatin für das Viertelfinale sein würde, war angesichts ihrer Jugend und der fehlenden Erfahrung auf diesem Level absehbar. Shara Hubrich indes, immerhin Vize-Weltmeisterin von 2021 in der Gewichtsklasse -50 Kilogramm, hätte man den Einzug in die K.o.-Runde durchaus zutrauen können - zumal es die Auslosung gut mit ihr gemeint hatte.

Doch nach der 0:1-Niederlage gegen die Polin Maria Depta war auch für sie der Wettkampf früher als erwartet zu Ende - weil Depta nach ihren zwei Erfolgen nicht mehr überholt werden konnte. Der abschließende 4:2-Sieg über Alba Penilla Sanchez diente somit lediglich der Ergebnis-Kosmetik.

Auch der dritten DKV-Starterin in dieser Gewichtsklasse war der Einzug ins Viertelfinale verwehrt geblieben. Allerdings hatte es Seden Bugur im entscheidenden Kampf ums Weiterkommen mit der Weltbesten zu tun gehabt - und sich bei der knappen 4:5-Niederlage gegen Yorgelis Salazar aus Venezuela mit einer bemerkenswerten Leistung mehr als achtbar aus der Affäre gezogen. Im Kampf zuvor hatte sich Bugur gegen die Spanierin Gema Morales Ozuna mit 2:0 durchgesetzt.

Florian Haas, der als erster deutscher Kumite-Athlet auf die Tatami gemusst hatte, dürfte sich nach Beendigung seines Wettkampfs in der Gewichtsklasse -60 Kilogramm geärgert haben: Schließlich war er trotz zweier Erfolge in seinem Vorrunden-Pool "nur" Zweiter geworden - weil er das entscheidende Duell gegen den Franzosen Rayyan Mezziane nicht gewinnen konnte. Zwar hatte es nach Beendigung der regulären Kampfzeit 3:3 gestanden, doch der Vorteil des Senshu hatte bei Mezziane gelegen - sodass dieser ebenfalls auf zwei Erfolge gekommen war.

Für Philipp Walger endete die Reise nach Irland mit dem dritten Vorrunden-Platz in der Gewichtsklasse -75 Kilogramm und einem versöhnlichen Abschluss gegen Ljubisa Maric aus Serbien. Ohne Kampf-Gewinn geblieben war hingegen Mia Bitsch in der Gewichtsklasse -55 Kilogramm. In der war auch Gizem Bugur an den Start gegangen. Allerdings hatte sich die Berlinerin im ersten Kampf gegen Sonia Pereira Villalobos (Spanien) Zumra Rezzan Im (Türkei) verletzt - zwar nicht schwerwiegend, aber doch so, dass sie eingeschränkt war. Mit Blick auf die WM-Teilnahme wurde danach entschieden, den zweiten Kampf gegen Zumra Rezzan Im (Türkei) nicht mehr auszutragen.

Dirk Kaiser

Das dürfte es schon seit längerer Zeit nicht mehr bei ihr gegeben haben: Ohne auch nur einen Erfolg in der Vorrunde errungen zu haben, verabschiedete sich Jasmin Jüttner vom Premier-League-Turnier in Dublin. Nachdem Jüttner mit ihrer Kata Gojushiho Dai gegen Natsuki Shimizu (Kururunfa) gleich zwei Punkte hinter der Japanerin geblieben war, musste sich die Deutsche auch in ihrem zweiten Duell, diesmal gegen die haushohe Favoritin Grace Mo Sheung Lau aus Hongkong, ebenfalls geschlagen geben. 

Dirk Kaiser